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Proteste in den USA: Donald Trump spricht über den Bibel-Eklat – und seine Zeit im Bunker


Massive Proteste in den USA
Trump spricht über den Bibel-Eklat und seine Zeit im Bunker

Von dpa, pdi

Aktualisiert am 04.06.2020Lesedauer: 2 Min.
US-Präsident Donald Trump posiert für einen Fototermin mit einer Bibel vor einer Kirche: Für den Termin mussten Polizisten von der Polizei geräumt werden.Vergrößern des Bildes
US-Präsident Donald Trump posiert für einen Fototermin mit einer Bibel vor einer Kirche: Für den Termin mussten Polizisten von der Polizei geräumt werden. (Quelle: ap)
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Während der Proteste in den USA posierte Donald Trump mit einer Bibel vor einer Kirche. Dafür wurden Demonstranten von der Polizei geräumt. Dazu nimmt Trump nun Stellung und erklärt seine Zeit im Bunker des Weißen Hauses.

US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben nichts mit dem Einsatz gegen Demonstranten zu tun gehabt, als er sich vom Weißen Haus mit Geleit zu Fuß auf den Weg zu einer Kirche machte und dort mit einer Bibel für Kameras posierte. Er habe die Räumung der Strecke nicht angeordnet, sagte Trump zwei Tage nach dem Vorfall in einem am Mittwoch gesendeten Radio-Interview des Senders Fox News. "Also, als ich ging, sagte ich nicht, "Oh, schiebt sie weg." Ich wusste nicht, wer dort war."

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Als er sich entschieden habe, zu der Kirche zu gehen, habe ihm niemand gesagt, dass dort Demonstranten seien. "Sie sagten, 'Ja, Sir, wir werden zur Kirche gehen'. Also gingen wir zu der Kirche. Es ging sehr schnell." Trump widersprach auch der Darstellung von Augenzeugen und Reportern, wonach gegen die friedlichen Demonstranten Tränengas eingesetzt wurde. Das sei nicht der Fall gewesen.

"Habe mir den Bunker nur angeschaut"

Trump weist außerdem die Darstellung zurück, er habe am Freitagabend (Ortszeit) angesichts wütender Proteste vor dem Weißen Haus zeitweise Schutz in einem unterirdischen Bunker suchen müssen. Diese Berichte seien falsch, sagte Trump am Mittwoch dem Radiosender Fox News. "Ich bin tagsüber runtergegangen, und ich war für eine winzige, kurze Zeit dort, und es war eher für eine Inspektion."

Er habe sich den Bunker lediglich angeschaut, versicherte Trump. "Es gab kein Problem, und dann lese ich darüber, als sei das eine große Sache." Dabei habe es nie ein Problem gegeben. Der Secret Service mache einen großartigen Job und habe die Lage voll im Griff.

Mehrere US-Medien hatten am Wochenende übereinstimmend unter Berufung auf Trumps Umfeld berichtet, der Präsident sei am Freitagabend wegen Protesten vor dem Weißen Haus aus Sicherheitsgründen zeitweise in den unterirdischen Bunker der Regierungszentrale gebracht worden. Demonstranten hatten sich vor dem Weißen Haus versammelt, einige von ihnen stießen Barrikaden um, Flaschen und Steine flogen.

Schutzraum für außergewöhnliche Gefahrensituationen

Auch in den Tagen danach war es zu Protesten vor dem Weißen Haus gekommen. Am Montagabend drängten Sicherheitskräfte Demonstranten gewaltsam von dem Platz vor der Regierungszentrale zurück, auch unter Einsatz von Tränengas.

Interessieren Sie sich für US-Politik? Unser Washington-Korrespondent Fabian Reinbold schreibt über seine Arbeit im Weißen Haus und seine Eindrücke aus den USA unter Donald Trump einen Newsletter. Hier können Sie die "Post aus Washington" kostenlos abonnieren, die dann einmal pro Woche direkt in Ihrem Postfach landet.

Trump gibt sich angesichts der aktuellen Unruhen als Hardliner und bezeichnet sich selbst als "Präsidenten für Recht und Ordnung". Berichte darüber, dass ausgerechnet er sich in seinem eigenen Amtssitz in einem Bunker in Sicherheit bringen muss, kommen da ungelegen.

Der Schutzraum ist für außergewöhnliche Gefahrensituationen vorgesehen, wie etwa Terroranschläge. Sehen die Sicherheitskräfte im Weißen Haus eine größere Bedrohung, bringen sie den Präsidenten dorthin – was selten vorkommt.

Trump sagte in dem Interview, er sei insgesamt zwei oder drei Mal in dem Bunker gewesen, "jedes Mal zur Inspektion". Er ließ dabei offen, auf welchen Zeitraum er sich bezog.

Seit Tagen kommt es in vielen US-Städten zu Demonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus im Land. Auslöser der Proteste ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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