"Hohe Alarmbereitschaft" Bundeswehr setzt Ausbildung im Irak aus – USA ziehen Personal ab
Die Gefahr eines Konfliktes in der Golfregion wird offenbar immer größer: Teile des US-Botschaftspersonals verlassen den Irak. Die Bundeswehr zieht sich auch zurück.
Die Bundeswehr hat den Ausbildungsbetrieb für die Streitkräfte im Irak wegen der zunehmenden regionalen Spannungen ausgesetzt. Zuvor hatte das US-Außenministerium angekündigt, einen großen Teil seiner Mitarbeiter aus dem Irak abzuziehen. Der Schritt sei zu Wochenbeginn zusammen mit den Partnern der Anti-IS-Koalition vollzogen worden, wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Militärkreisen erklärt. Die Aufmerksamkeit mit Blick auf eine größer werdende Bedrohung sei gestiegen.
Die Bundeswehr ist von Jordanien aus am Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak beteiligt und hat im Irak derzeit etwa 160 deutsche Soldaten stationiert. Davon sind etwa 60 Soldaten in einem Militärkomplex in Tadschi, nördlich von Bagdad, wo die Ausbildung für Kräfte der irakischen Streitkräfte läuft. Rund 100 Soldaten sind im Kurdengebiet im Norden des Landes.
US-Botschaft in Bagdad und Konsulat in Erbil betroffen
Laut US-Außenministerium sind bei dem Abzug des Personals die US-Botschaft in Bagdad und das Konsulat in Erbil betroffen. Das Ministerium habe angewiesen, dass nicht dringend benötigtes Personal der US-Regierung das Land verlassen soll. Der Visa-Service an beiden Standorten sei derzeit ausgesetzt, hieß es weiter.
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Die USA hatten dem Iran vorgeworfen, unmittelbar bevorstehende Angriffe in der Region zu planen, und hatten deshalb Kriegsschiffe und Langstreckenbomber in die Golfregion verlegt. Ein genauer Grund für den Abzug des Botschaftspersonals wurde in der US-Mitteilung nicht genannt. Im Iran-Konflikt hatten die US-Streitkräfte erst am Dienstag ihre Alarmstufe für die im Irak und in Syrien stationierten Truppenteile der Anti-Terror-Operation "Inherent Resolve" (OIR) erhöht. Mögliche Bedrohungen gegen US-Truppen im Irak würden beobachtet, hieß es.
- Nachrichtenagentur dpa, AFP