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Putin-Interview zu Russland-Ermittlungen: US-russische Beziehung darf keine "Geisel" sein


Putin-Interview zu Russland-Ermittlungen
"Innenpolitische Spiele der USA"

Von dpa, afp, aj

Aktualisiert am 17.07.2018Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump und Wladimir Putin in Helsinki: Putin hatte bei der Pressekonferenz mit Trump jede Einmischung in die US-Wahlen 2016 dementiert.Vergrößern des BildesDonald Trump und Wladimir Putin in Helsinki: Putin hatte bei der Pressekonferenz mit Trump jede Einmischung in die US-Wahlen 2016 dementiert. (Quelle: Pablo Martinez Monsivais/ap)

"Absolut lächerlich": Nach dem Gipfel in Helsinki hat Wladimir Putin ein TV-Interview bei Donald Trumps Lieblingssender Fox News gegeben. Dabei wies er erneut zurück, dass Russland die US-Wahlen im Jahr 2016 beeinflusst hat.

Die Beziehungen zwischen den USA und Russland dürfen nach Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin keine "Geisel" der Russland-Ermittlungen von US-Sonderermittler Robert Mueller sein. Bei Muellers Untersuchung der mutmaßlichen Einmischung Moskaus in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 handele es sich um "innenpolitische Spiele der USA", sagte Putin am Montag dem US-Sender Fox News.

Nach Angaben von Fox News wurde das Interview am Montag nach dem Gipfel von Putin und Trump in Helsinki aufgezeichnet und sei ein "historisches Ereignis" – das erste US-Interview mit dem Kreml-Chef seit über einem Jahr.

Diese "politischen Spiele" dürften keine Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Russland und den USA haben. "Russland als Staat hat sich nie in die internen Angelegenheiten der Vereinigten Staaten eingemischt", betonte Putin in dem Interview.

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Strafrechtliches Abkommen zwischen USA und Russland

Fox-News-Moderator Chris Wallace versuchte, Putin die Anklageschrift von US-Sonderermittler Robert Mueller gegen zwölf Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes GRU zu überreichen. Mueller verdächtigt sie, für Hackerangriffe auf Computer der oppositionellen Demokraten vor der Wahl 2016 verantwortlich zu sein. Putin nahm das Papier in dem angespannten Gespräch nicht an und forderte den Moderator auf, es auf einen Beistelltisch zu legen.

Putin verwies auf ein strafrechtliches Abkommen mit den USA aus dem Jahr 1999. Sollte Mueller einen entsprechenden Antrag stellen, würden russische Ermittler Verdächtige in Russland befragen. Mueller habe aber keinen einzigen solchen Antrag gestellt.

Trump: "Ich habe Vertrauen in beide Parteien"

Putin hatte schon zuvor bei der Pressekonferenz mit Trump in Helsinki jede Einmischung in die US-Wahlen 2016 dementiert. Trump stellte sich nicht auf die Seite der US-Geheimdienste, die wie die Ermittlungsbehörden überzeugt von einer russischen Urheberschaft sind. "Ich habe großes Vertrauen in meine Geheimdienstleute", sagte Trump. "Aber ich werde Ihnen sagen, dass Präsident Putin in seinem Dementi heute extrem stark und kraftvoll war." Er fügte hinzu: "Ich habe Vertrauen in beide Parteien."

Die US-Justiz hatte erst am Freitag die zwölf Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes GRU angeklagt, für Hackerangriffe auf Computer der oppositionellen Demokraten vor der Wahl 2016 verantwortlich zu sein. Das Justizministerium teilte am Montag mit, gegen eine weitere Russin sei Anklage erhoben worden.

Sie soll in den USA für die Regierung in Moskau gearbeitet haben, ohne dies anzuzeigen. Die 29-Jährige sei am Sonntag in Washington festgenommen worden. Nach US-Gesetz müssen sich ausländische Lobbyisten oder Diplomaten vor Beginn ihrer Tätigkeit in den USA beim Justizministerium melden.

Kein Material gegen Trump in der Hand

In dem Interview bestritt Putin auch, dass Moskau in Besitz von "kompromittierendem Material" über Trump oder dessen Familie sei. "Bevor er angekündigt hat, als Präsidentschaftskandidat anzutreten, war er für uns nicht von Interesse", sagte Putin. Niemand habe je daran gedacht, dass er eine Präsidentschaftskandidatur erwägt.

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Putin und Trump hatten sich am Montag in der finnischen Hauptstadt Helsinki zu ihrem ersten bilateralen Gipfel getroffen. Der Kreml ließ im Anschluss ausrichten, Putin sei zufrieden mit dem Treffen gewesen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte, das Treffen sei "besser als super" verlaufen.

Verwendete Quellen
  • dpa, afp
  • Twitter, Fox News
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