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Historischer Gipfel: Trump sagt "großartige Beziehung" mit Kim voraus


Handschlag des Jahres
Trump sagt "großartige Beziehung" mit Kim voraus

Von dpa, afp, aj

Aktualisiert am 12.06.2018Lesedauer: 3 Min.
Kim Jong Un und Donald Trump zeigen sich auf dem Balkon des Luxushotels Capella in Singapur.Vergrößern des Bildes
Kim Jong Un und Donald Trump zeigen sich auf dem Balkon des Luxushotels Capella in Singapur. (Quelle: Evan Vucci/ap)
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Es war der Handschlag des Jahres: Erstmals treffen ein amtierender US-Präsident und der Machthaber Nordkoreas zusammen. Werden sie einen ersten Schritt zur Lösung des Atomkonflikt machen?

Mit einem historischen Handschlag haben US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am Dienstag in Singapur ihr mit Spannung erwartetes Gipfeltreffen begonnen.

In einem kurzen Statement vor laufenden Kameras sagte Trump eine "großartige Beziehung" zu Kim voraus. Daran habe er "keinen Zweifel". Der nordkoreanische Machthaber sagte seinerseits, der Weg zu seinem Treffen mit dem US-Präsidenten sei "nicht leicht" gewesen. Im Weg gestanden hätten "die alten Vorurteile und Praktiken". Doch seien diese Hindernisse überwunden worden, "und wir sind heute hier".


Beide Politiker stellten sich vor den Flaggen der USA und Nordkoreas in dem Luxushotel Capella den Kameras. Beide wirkten dabei ernst und etwas angespannt. Trump fasste seinem Gegenüber in einer freundschaftlichen Geste zwei Mal kurz an die Schulter, beide blicken vor jeweils sechs Flaggen ihrer Länder in die Kameras. Anschließend zogen sie sich hinter verschlossene Türen zurück. Im ersten Teil der Beratungen waren nur die beiden Übersetzerinnen an ihrer Seite.

Nach der ersten Unterredung über 48 Minuten kamen beide in größerer Runde auch mit Außenminister Mike Pompeo und anderen zusammen. Ob eine grundsätzliche Einigung auf die geforderte atomare Abrüstung Nordkoreas oder zumindest auf einen Fahrplan für den weiteren Prozess gefunden werden kann, war völlig offen. Unterhändler hatten bis zur letzten Minute um mögliche Vereinbarungen gerungen. Der erste Gipfel beider Länder wird von großen Hoffnungen begleitet. Der Streit um Nordkoreas Atomwaffenprogramm ist einer der gefährlichsten Konflikte der Welt.

"Wir werden okay sein"

In einem wütenden Tweet wies Trump am frühen Morgen seine Kritiker zurecht. "Wir haben unsere Geiseln (zurück), die Tests, die Forschung und alle Raketenabschüsse sind gestoppt", schrieb Trump. "Und diese Experten, die mir von Anfang an Fehler vorwarfen, haben nichts anderes zu sagen", fuhr der US-Präsident fort. "Wir werden okay sein." Mit dem Hinweis auf die Geiseln bezog sich Trump auf drei US-Bürger, die vergangenen Monat aus der Haft in Nordkorea freigelassen worden waren.

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In US-Medien waren zuvor Zweifel aufgekommen, ob die USA bei dem Gipfel mit Kim Jong Un entscheidende Fortschritte erzielen können. Während das Weiße Haus verbreitete, die Vorgespräche liefen besser als erwartet, wurde spekuliert, die USA könnten bei den Nordkoreanern gegen eine Wand laufen. Trump hatte am Vortag erklärt, er werde bereits am Dienstagabend nach dem Gipfel wieder nach Hause fliegen. In früheren Planungen war von Mittwoch die Rede gewesen.

Trumps Wirtschaftsberater erleidet Herzinfarkt

Inmitten der Gipfel-Aufregung gab es dann noch eine weitere Neuigkeit: Der oberste Wirtschaftsberater im Weißen Haus, Larry Kudlow, erlitt einen Herzanfall. Das teilte US-Präsident Donald Trump kurz vor dem Treffen mit Jong Un per Twitter mit. Kudlow wurde nach Angaben Trumps in ein Militärkrankenhaus nahe Washington eingeliefert.

Der US-Präsident rühmte in seiner Twitter-Botschaft den Leiter des Wirtschaftsberatergremiums im Weißen Haus dafür, dass er "so hart für den Handel und die Wirtschaft" gearbeitet habe. Kudlow hatte den Präsidenten zuletzt beim G7-Gipfel in Kanada beraten, der durch Trumps nachträgliche Aufkündigung der Gipfel-Abschlusserklärung zum Fiasko geworden war.

Kudlow war erst im vergangenen März von Trump auf den hochrangigen Regierungsposten berufen worden. Er arbeitete zuvor jahrelang als Fernsehexperte und -kommentator.

Eine historische Zusammenkunft

Mehr als sechs Jahrzehnte nach dem Ende des Korea-Kriegs 1953 streben beide Seiten als Grundlage für eine atomare Abrüstung auch eine Friedenslösung an, da damals nur ein Waffenstillstandsabkommen besiegelt worden war. Nie zuvor ist ein amtierender amerikanischer Präsident mit einem Führer des isolierten Landes zusammengetroffen.

"Eine vollständige, überprüfbare und unumkehrbare Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel ist das einzige Ergebnis, das die USA akzeptieren werden", gab Außenminister Mike Pompeo als Messlatte vor. "Wenn sich die Diplomatie nicht in die richtige Richtung bewegt, werden die Sanktionen verschärft."

Im Gegenzug will Nordkorea allerdings außer starken Sicherheitsgarantien eine Aufhebung der scharfen Sanktionen, die die Vereinten Nationen und die USA auch einseitig als Reaktion auf seine Atom- und Raketentests verhängt hatten.

Verwendete Quellen
  • dpa
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