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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach Telefonat mit Selenskyj Trump: USA sollen ukrainische Atomkraftwerke betreiben

US-Präsident Trump hat mit seinem ukrainischen Amtskollegen Selenskyj telefoniert. Dabei machte Trump offenbar einen überraschenden Vorschlag.
US-Präsident Donald Trump hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj offenbar vorgeschlagen, die Atomkraftwerke des Landes durch US-Firmen betreiben zu lassen. Das geht aus einer Mitteilung hervor, die das Weiße Haus nach einem Telefonat der beiden Staatschefs am Nachmittag veröffentlichte.
"Die USA könnten mit ihrer Expertise dabei helfen, die Anlagen zu betreiben. Es wäre außerdem der beste Schutz für diese Kraftwerke, wenn sie sich in amerikanischem Besitz befänden", heißt es in der Erklärung. Die Ukraine hat insgesamt sechs Atomkraftwerke, eines davon liegt auf der russisch besetzten Halbinsel Krim. Das größte Atomkraftwerk Europas ist die Anlage in der ukrainischen Region Saporischschja – unmittelbar an der Front.
Trump und Selenskyj sprechen über entführte Kinder
Außerdem hätten sich Trump und Selenskyj auf eine teilweise Feuerpause gegen Anlagen der Energieinfrastruktur geeinigt. Die Details dieser Feuerpause sollten Teams beider Länder bei Gesprächen in Saudi-Arabien in den kommenden Tagen klären. Eine Feuerpause auf Kraftwerke hatten am Tag zuvor auch Trump und Kremlchef Putin in einem Telefonat besprochen.
Zudem hätten Trump und Selenskyj über vermisste und von Russland entführte ukrainische Kinder gesprochen. "Präsident Trump hat versprochen, dass er eng mit beiden Seiten zusammenarbeiten werde, um sicherzustellen, dass diese Kinder nach Hause kommen." Nach Schätzungen der UN hat Russland mindestens 20.000 Minderjährige aus der Ukraine nach Russland verschleppt, wo sie von häufig adoptiert werden.
Ab Sonntag: Weitere Gespräche in Saudi-Arabien geplant
Zuvor hatte sich Trump positiv über das Gespräch mit Selenskyj geäußert. In dem etwa eine Stunde langen "sehr guten Telefonat" sei es vor allem um sein am Vortag geführtes Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin gegangen, schrieb Trump auf seiner Platfform Truth Social. Ziel des Gesprächs mit Selenskyj sei es gewesen, die "Forderungen und Bedürfnisse" beider Länder in Einklang zu bringen, so Trump.
Vor dem Telefonat mit Trump hatte Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Helsinki gesagt, er wolle mit Trump die kommenden Schritte und weitere Details einer diskutierten Waffenruhe besprechen. "Ich denke, dass ich von ihm die Details seines Gesprächs mit Putin hören werde", führte Selenskyj aus. Über die Inhalte des Telefonats werde er anschließend informieren.
Der russische Präsident Wladimir Putin und sein US-Amtskollege Donald Trump haben nach russischer Darstellung ein gutes Verhältnis. "Ich kann mit großer Zuversicht sagen, dass die Präsidenten Putin und Trump sich gut verstehen, einander vertrauen und beabsichtigen, Schritt für Schritt auf eine Normalisierung der russisch-amerikanischen Beziehungen hinzuarbeiten", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nach dem Gespräch.
- Mit Material der Nachrichtenagentur (dpa, reuters)