AfD-Co-Chef Trump-Zeremonie: Enttäuschung für Tino Chrupalla
Tino Chrupalla war mit großen Erwartungen zur Amtseinführung Donald Trumps gereist. Doch dort erlebte der AfD-Co-Chef offenbar eine Enttäuschung.
AfD-Co-Chef Tino Chrupalla musste in Washington, D.C. eine Enttäuschung erleben. Der rechtspopulistische Bundespolitiker war nach Amerika gereist, um dort der Amtseinführung Donald Trumps beizuwohnen. In seiner Reise nach Washington sah Chrupalla eine Gelegenheit, um politische und wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen und AfD-Positionen gegenüber der neuen US-Führung deutlich zu machen, wie er im ZDF-"Morgenmagazin" sagte.
Doch dann erfuhr der AfD-Co-Chef, dass er nicht direkt bei der Inauguration anwesend sein konnte. Die Zeremonie war wegen der Eiseskälte in der US-Hauptstadt von einem Außengelände an der Westseite des Kapitols ins Innere des Parlaments verlegt. Der deutsche Rechtspopulist bekam laut Informationen der "Bild"-Zeitung dann die Information, dass sein Ticket zur Inauguration nicht länger gültig sei und er der Zeremonie lediglich in der Capital-One-Arena beiwohnen könne. Dort waren auch Tausende andere Trump-Anhänger untergebracht, die ihrem Idol zujubelten.
In der Arena konnte Chrupalla die Amtseinführung Trumps dann auf einem Videowürfel verfolgen. Das Ticket zur ursprünglichen Inauguration sollten die Gäste, die nicht direkt bei der Zeremonie dabei sein konnten, stattdessen als "Souvenir" betrachten, wie es laut "Bild" in einer E-Mail des Trump-Teams hieß.
Chrupalla hatte im Vorfeld noch angekündigt, er werde in Washington viele Gespräche mit Republikanern und mit deutschen Wirtschaftsvertretern führen. Die Reise werde sich für die AfD als Partei und Fraktion lohnen. Ob es zu einem Treffen mit Trump kommen wird, ließ Chrupalla offen. Das werde man sehen.
Auch andere AfD-Politiker nach Washington gereist
In wesentlichen Fragen vertritt die AfD zur US-Politik gegensätzliche Positionen: So ist sie für eine Reparatur und Inbetriebnahme der Nord Stream-Gasleitungen in der Ostsee und für eine Wiederaufnahme von Gaslieferungen aus Russland und lehnt die Stationierung von US-Raketen in Deutschland ab.
"Man muss auf Augenhöhe auch die Unterschiede natürlich kenntlich machen, auch unsere Interessen und die deutschen Interessen auch klar definieren", sagte Chrupalla. Eine sichere Energieversorgung mit günstigem russischem Gas sei in deutschem Interesse. "Das wollen wir uns auch nicht vom Ausland vorschreiben lassen, von welchem Partner wir hier Energie beziehen wollen", fügte er hinzu.
Chrupalla wurde nach eigenen Angaben von den Republikanern nach Washington eingeladen. Auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch, die nach eigenen Angaben gute Verbindungen ins Trump-Lager hat, ist bei der Amtseinführung dabei.
In die US-Hauptstadt gereist sind zudem nach eigenen Angaben der umstrittene AfD-Europaabgeordnete Petr Bystron, die AfD-Bundestagsabgeordnete Christina Baum und der rheinland-pfälzische AfD-Landtagsabgeordnete Damian Lohr. Kanzlerkandidatin Alice Weidel hatte unter Verweis auf die dichte Terminlage im Bundestagswahlkampf auf eine Anreise verzichtet.
- bild.de: Bitter für Chrupalla: AfD-Chef muss bei Trump-Show draußen bleiben
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa