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Donald Trump bei CNN: Lügen, Spott, Forderung an Europa – Aussagen im Überblick


Trump bei CNN
Lügen, Spott und eine Forderung an Europa

Von dpa, aj

Aktualisiert am 11.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Trump über einstigen Vize: Pence hat am 6. Januar Fehler gemachtVergrößern des Bildes
Donald Trump: Der Republikaner hat ein seltenes Interview im Fernsehsender CNN gegeben. (Quelle: Michael Kappeler/dpa/dpa)
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Einen Tag nach seiner Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs hat Trump bei CNN ein seltenes Interview gegeben. Dabei ging es auch um die Rolle der USA und Europas im Ukraine-Krieg.

Es war sein erster Liveauftritt beim Fernsehsender CNN seit mehreren Jahren: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich am Mittwoch den Fragen von Bürgern gestellt. Dabei ging es um den Ukraine-Krieg, seine Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs und die Erstürmung des US-Kapitols vor zwei Jahren. Dass Trump bei CNN auftritt, ist ungewöhnlich. Der Sender gilt als liberal und wird von Trump immer wieder heftig attackiert.

Zu Beginn seines Auftritts wiederholte Trump seine Lüge, der Wahlsieg 2020 sei ihm gestohlen worden. "Ich denke, wenn man sich das Ergebnis anschaut, und wenn man sich anschaut, was bei dieser Wahl passiert ist, wenn man nicht ein sehr dummer Mensch ist, dann sieht man, was passiert ist", sagte er. Die Präsidentenwahl, die damals den Demokraten Joe Biden ins Amt brachte, sei manipuliert worden, so der Republikaner.

CNN-Moderatorin Kaitlan Collins widersprach Trump. "Es war keine manipulierte Wahl. Es war keine gestohlene Wahl", sagte sie. Trump warf Collins wiederum vor, sie verfolge eine politische Agenda.

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Trump über Europa: "Sie denken, wir sind ein Haufen Idioten"

Zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine äußerte sich Trump in der Sendung ausweichend. Auf die Frage, ob er der Ukraine weiter Geld und Waffenlieferungen zur Verfügung stellen würde, sollte er die Präsidentenwahl 2024 gewinnen, sagte der Republikaner unter anderem: "Ich möchte, dass Europa mehr Geld zur Verfügung stellt, weil sie uns auslachen. Sie denken, wir sind ein Haufen Idioten."

Trump behauptete, die US-Regierung verschenke so viel Ausrüstung, dass keine Munition für die eigenen Truppen mehr übrig sei. Schon während seiner Zeit im Weißen Haus hatte er Deutschland und anderen Nato-Staaten vorgeworfen, sie würden zu wenig Geld für ihre eigenen Streitkräfte ausgeben und sich hinter dem Schutzschild des hochgerüsteten US-Militärs verstecken.

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Trump beharrte erneut auf seiner Behauptung, er könne den seit mehr als 14 Monaten anhaltenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine in 24 Stunden beenden. Beide Konfliktparteien hätten Stärken und Schwächen, sagte er. Auf die Frage von Moderatorin Kaitlan Collins, ob Russlands Präsident Wladimir Putin ein Kriegsverbrecher sei, sagte Trump: "Wenn Sie sagen, dass er ein Kriegsverbrecher ist, wird es viel schwieriger sein, einen Deal zu machen."

Trump behauptet trotz Verurteilung: "Diese Frau kenne ich nicht"

Die Vorwürfe nach seiner Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs gegen ihn wies Trump erneut zurück. "Dies ist eine erfundene Geschichte", sagte Trump. Der Republikaner wetterte weiter gegen die US-Justiz. Er habe während des Verfahrens nicht persönlich ausgesagt, weil es eine "abgekartete Sache" gewesen sei, so Trump. Der Richter sei "furchtbar" gewesen. Über die US-Autorin E. Jean Carroll, die den Prozess gegen ihn gewonnen hatte, spottete er: "Diese Frau kenne ich nicht. Ich habe sie nie getroffen. Ich habe keine Ahnung, wer sie ist."

Am Dienstag war Trump in einem Zivilverfahren wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung zu einer Entschädigung in Millionenhöhe verurteilt worden. Eine New Yorker Geschworenenjury sah es als erwiesen an, dass Trump die Schriftstellerin Carroll 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus sexuell missbraucht hatte (hier lesen Sie mehr zu dem Prozess).

Trump will Kapitol-Randalierer begnadigen

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat in Aussicht gestellt, für die Stürmung des US-Kapitols vor mehr als zwei Jahren verurteilte Randalierer im Falle seines Wiedereinzugs ins Weiße Haus zu begnadigen. "Ich bin geneigt, viele von ihnen zu begnadigen", sagte er bei CNN. Auf die Frage, ob er auch Mitglieder der rechtsextremen Gruppe Proud Boys begnadigen würde, antwortete er ausweichend: "Ich müsste mir ihren Fall ansehen." Er könne aber sagen, dass man in Washington keinen fairen Prozess bekomme.

Trump bewirbt sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bei den US-Wahlen im Jahr 2024 – dafür muss der 76-Jährige in den Vorwahlen seiner Partei bestehen. Als aussichtsreichster parteiinterner Herausforderer gilt der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis.

Verwendete Quellen
  • CNN: "CNN town hall with former President Donald Trump"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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