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Biden: Angriff auf Ehemann von Nancy Pelosi "verabscheuungswürdig"


"Genug ist genug ist genug"
Biden verurteilt Angriff auf Nancy Pelosis Ehemann

Von dpa, afp
Aktualisiert am 30.10.2022Lesedauer: 3 Min.
US-Präsident Biden: "Genug ist genug ist genug."Vergrößern des Bildes
Joe Biden: Der US-Präsident nannte die Tat "verabscheuungswürdig". (Quelle: Chris Kleponis/imago images)
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Ein Angreifer ist in das Haus der US-Politikerin eingedrungen und hat auf ihren Ehemann eingeschlagen. Sie soll das eigentliche Ziel gewesen sein.

Der Angriff auf den Ehemann der demokratischen US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi hat vor den Kongress-Zwischenwahlen am 8. November für schockierte Reaktionen gesorgt. Präsident Joe Biden nannte die Tat bei einem Wahlkampfauftritt in Philadelphia "verabscheuungswürdig". Politische Gewalt habe "keinen Platz" in den USA, erklärte er weiter. "Genug ist genug ist genug." Zuvor hatte er mit Nancy Pelosi telefoniert und erklärt, für Paul Pelosi und die Familie zu beten.

Der ranghohe republikanische Abgeordnete Steve Scalise äußerte sich "angewidert" über den Angriff. "Gewalt hat keinen Platz in diesem Land. Ich bete für eine vollständige Genesung von Paul Pelosi." Politiker beider großer US-Parteien haben vor den Wahlen Befürchtungen vor politischer Gewalt geäußert. Nach Angaben der Kapitol-Polizei hat sich die Zahl von Drohungen gegen Parlamentarier seit 2017 mehr als verdoppelt.

Mann schlug mit Hammer auf Paul Pelosi ein

Der Ehemann der prominenten Politikerin war bei einem nächtlichen Einbruch in das Wohnhaus des Paares in San Francisco mit einem Hammer angegriffen worden und erlitt einen Schädelbruch. Paul Pelosi sei zuhause gewaltsam von einem Angreifer überfallen worden, der ihn "mit dem Tod bedrohte, während er verlangte, die Vorsitzende des Repräsentantenhauses zu sehen", erklärte Nancy Pelosis Sprecher Drew Hammill am Freitag.

Paul Pelosi wurde demnach nach dem Angriff in ein Krankenhaus gebracht. Dort sei er wegen eines Schädelbruchs und schweren Verletzungen an seinem rechten Arm und seinen Händen erfolgreich operiert worden, fügte Hammill hinzu. "Seine Ärzte erwarten eine vollständige Genesung."

US-Medienberichten zufolge war es eine gezielte Attacke auf Pelosis Zuhause. Der Angreifer habe in der Nacht zum Freitag mehrfach "Wo ist Nancy?" gerufen, schrieben unter anderem die "New York Times" und die "Washington Post" unter Berufung auf Behördenvertreter. Die von Leibwächtern geschützte Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses hielt sich zum Zeitpunkt des Angriffs nicht in San Francisco auf, sondern in der Hauptstadt Washington.

Bericht: Festgenommener fiel mit rechtsextremen Ansichten auf

Die Polizei von San Francisco äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten und ließ bei einer kurzen Pressekonferenz auch keine Fragen zu. Die Polizei sei gegen 2.30 Uhr zum Wohnhaus der Pelosis gefahren, sagte Polizeichef William Scott. Als die Beamten eintrafen, habe der Angreifer den 82-jährigen Pelosi "gewaltsam" mit einem Hammer attackiert, um den beide Männer zuvor gerungen hatten.

Die Polizisten konnten den Angreifer überwältigen und festnehmen. Dem 42-Jährigen werden unter anderem versuchter Mord, Angriff mit einer tödlichen Waffe und Einbruch zur Last gelegt, wie Scott sagte. Das Motiv des Mannes ist demnach unklar. Laut dem "Wall Street Journal" hatte der Festgenommene in der Vergangenheit auf Online-Plattformen rechtsextreme Ansichten und Verschwörungstheorien, unter anderem zur Corona-Pandemie, verbreitet.

Polizei: "Dies war keine zufällige Tat"

Der Verdächtige befinde sich noch im Krankenhaus, sagte Polizeichef Bill Scott auf einer Pressekonferenz am Freitagabend. Er könne das mutmaßliche Motiv für die Tat noch nicht öffentlich bekanntgeben, erklärte Scott. "Dies war keine zufällige Tat", sagte er. "Dies war Absicht, und das ist falsch." Der Vorfall müsse jeden empören. Bei den Ermittlungen arbeiten die Kapitol-Polizei, die Polizei von San Francisco und die US-Bundespolizei FBI zusammen.

Die Demokratin Pelosi ist häufiges Ziel verbaler Attacken der politischen Rechten in Amerika. Ex-Präsident Donald Trump nennt sie immer wieder "Crazy Nancy" ("verrückte Nancy"). Als Sprecherin des Repräsentantenhauses ist Pelosi protokollarisch die Nummer drei im Staat nach Präsident Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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