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Griechisch-türkische Grenze: Vier weitere geflüchtete Menschen sind erfroren


Grausiger Fund
Vier weitere Menschen an türkisch-griechischer Grenze erfroren

Von afp
Aktualisiert am 03.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze: Erneut sind vier Menschen erfroren aufgefunden worden.Vergrößern des Bildes
Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze: Erneut sind vier Menschen erfroren aufgefunden worden. (Quelle: Hosam Salem/imago-images-bilder)
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Bereits am Mittwoch hatte die Türkei zwölf tote Menschen an der Grenze zu Griechenland gefunden. Nun sind vier weitere Leichen entdeckt worden. Die beiden Länder streiten sich über die Ursache.

Nach dem Fund von zwölf Leichen an der Grenze zu Griechenland sind dort nach türkischen Angaben vier weitere Flüchtlinge erfroren aufgefunden worden. Die Leichen seien am Donnerstag bei einem Sucheinsatz in der Region entdeckt worden, teilten die Behörden in der türkischen Grenzprovinz Edirne mit.

Die Leichen der zwölf anderen Migranten waren am Mittwoch in der Nähe des Dorfs Pasakoy an der türkisch-griechischen Grenze entdeckt worden, hier lesen Sie mehr. Elf der zwölf Flüchtlinge waren nach Angaben der türkischen Behörden bereits tot, als sie gefunden wurden. Das zwölfte Opfer starb demnach in einem Krankenhaus. Nach Angaben der Türkei hatten griechische Grenzschützer die Geflüchteten zuvor zurückgedrängt und ihnen ihre Kleidung und Schuhe abgenommen.

Griechenland weist Anschuldigungen zurück

Der griechische Migrationsminister Notis Mitarachi hatte die Anschuldigungen der Türkei am Mittwoch zurückgewiesen. "Diese Migranten haben es nie bis zur Grenze geschafft. Jede Andeutung, sie hätten es geschafft oder seien sogar in die Türkei zurückgedrängt worden, ist völliger Unsinn", erklärte Mitarachi.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bekräftigte jedoch am Donnerstag die Kritik an Athen: "Es ist nicht hinnehmbar, zwölf Menschen erfrieren zu lassen. Aber es ist nicht das erste Mal, dass wir mit diesem Verhalten seitens Griechenlands konfrontiert sind." EU-Innenkommissarin Ylva Johansson kündigte an, beim Treffen der EU-Innenminister in Lille mit Mitarachi zu sprechen und sich um eine Klärung des Vorfalls zu bemühen.

Abkommen zwischen EU und der Türkei

Ankara wirft den griechischen Behörden regelmäßig vor, Flüchtlinge illegal von der EU-Außengrenze zurückzudrängen und zurück in die Türkei zu schicken. Im Februar und März 2020 waren Zehntausende Migranten an der Landgrenze zwischen den beiden Ländern gestrandet. Griechenland hinderte sie am Grenzübertritt in die EU und warf der Türkei vor, die Flüchtlinge absichtlich an die Grenze geholt und durchgelassen zu haben, um Druck auf die EU auszuüben. Die Türkei wies die Vorwürfe zurück.

In der Türkei leben derzeit nach offiziellen Angaben fast fünf Millionen Migranten, davon fast vier Millionen aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Ein Abkommen mit der EU von 2016 sieht vor, dass die Türkei die Zahl der Migranten begrenzt, die über ihr Staatsgebiet in die EU kommen. Im Gegenzug erhält die Türkei EU-Finanzhilfen in Milliardenhöhe.

Medien und Nichtregierungsorganisationen hatten in den vergangenen Monaten mehrere Berichte über sogenannte Pushbacks von Migranten an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei veröffentlicht. Die EU-Kommission hatte Griechenland im Oktober aufgefordert, den Vorwürfen nachzugehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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