In Aufnahmelager auf Zypern Polizei treibt Migranten mit Warnschüssen auseinander
Die Lage auf Zypern droht, außer Kontrolle zu geraten: In nur zwei Monaten sind auf der Insel Tausende Migranten angekommen, die Polizei scheint überfordert. In einem Aufnahmelager kam es nun zu Ausschreitungen.
Die Bereitschaftspolizei der Insel Zypern hat Warnschüsse abgefeuert, um eine Gruppe von rund 200 Migranten in der Ferienstadt Paphos auseinander zu treiben. Fast zeitgleich kam es am späten Dienstagabend Polizeiangaben nach in einem Aufnahmelager nahe der Hauptstadt Nikosia zu Ausschreitungen zwischen Bewohnern. In beiden Fällen wurden die Polizisten demnach mit Steinen beworfen.
Mehrere Menschen wurden in Polizeigewahrsam genommen, sagte der Sprecher der Polizei, Christos Andreou, am Mittwochmorgen im staatlichen Rundfunk (RIK). Die Ursachen der Unruhen seien unklar, hieß es.
Polizei habe die Kontrolle verloren
Die Einwohner des Stadtteils Chloraka monieren, dort hätte sich eine Art Ghetto gebildet, in dem Hunderte Migranten leben und die Polizei die Kontrolle verloren habe, berichteten zyprische Medien übereinstimmend.
Die EU-Inselrepublik Zypern bittet immer wieder die anderen EU-Mitgliedsstaaten, Migranten aufzunehmen. Allein vergangenen Oktober und November seien auf Zypern nach Angaben des Innenministers Nikos Nouris 4.000 Migranten angekommen. Im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße gingen laut EU-Statistik 2020 die meisten Asylanträge in der Europäischen Union in Zypern ein.
- Nachrichtenagentur dpa