Klimakrise als Auslöser Weltbank: Mehr als 200 Millionen Flüchtlinge bis 2050
In den nächsten dreißig Jahren könnten zahlreiche Regionen durch die Folgen der Klimakrise unbewohnbar werden, mahnt die Weltbank in einem Bericht. Die Prognosen seien allerdings "nicht in Stein gemeißelt".
Die Erderwärmung könnte laut einem Weltbank-Bericht bis zum Jahr 2050 rund 216 Millionen Menschen zur Migration zwingen. Der Klimawandel sei ein "zunehmend starker Antreiber" der Migration, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bericht. Die Experten verweisen unter anderem auf einen drohenden Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion, auf Wasserknappheit und einen steigenden Meeresspiegel in Folge der Erderwärmung.
Der Bericht befasst sich mit Migration innerhalb von Ländern in sechs Weltregionen. Demnach könnte es bis 2050 in Afrika südlich der Sahara 86 Millionen Klimamigranten geben, in Ostasien und im Pazifikraum 49 Millionen, in Südasien 40 Millionen, in Nordafrika 19 Millionen, in Lateinamerika 17 Millionen und in Osteuropa und Zentralasien fünf Millionen.
Prognosen "nicht in Stein gemeißelt"
Die Zahl von insgesamt 216 Millionen möglichen Migranten entspricht knapp drei Prozent der Gesamtbevölkerung der Regionen. Schon im Jahr 2030 könne es "Hotspots" der Klimamigration geben, warnen die Autoren des Berichts.
Der Weltbank-Vizepräsident für nachhaltige Entwicklung, Jürgen Vögele, betonte aber, die Prognosen seien "nicht in Stein gemeißelt". Wenn die Weltgemeinschaft umgehend den Ausstoß von Treibhausgasen senke, Entwicklungsunterschiede zwischen Ländern ausgleiche, wichtige Ökosysteme wieder herstelle und den Menschen bei der Anpassung an den Klimawandel helfe, könnte die Zahl der Klimamigranten um 80 Prozent gesenkt werden.
- Nachrichtenagentur afp