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UN-Bericht zu Flüchtlingen: Anzahl steigt auf neues Rekordhoch


Dramatischer UN-Bericht
Zahl der Flüchtlinge steigt auf neues Rekordhoch

Von afp
Aktualisiert am 19.06.2019Lesedauer: 2 Min.
Geflüchtete in Dadaab in Kenia: Noch nie waren so viele Menschen auf der Flucht wie zurzeit.Vergrößern des Bildes
Geflüchtete in Dadaab in Kenia: Noch nie waren so viele Menschen auf der Flucht wie zurzeit. (Quelle: imago-images-bilder)

Die Zahl der Flüchtlinge steigt. Doppelt so viele Menschen wie vor 20 Jahren haben ihre Heimat verlassen und suchen Schutz in der Ferne. In Deutschland allerdings geht die Zahl der Asylanträge zurück.

Die Zahl der Flüchtlinge ist einem UN-Bericht zufolge im vergangenen Jahr auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Zum 31. Dezember 2018 habe es weltweit 70,8 Millionen Flüchtlinge, Vertriebene und Asylbewerber gegeben, erklärte UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi.

Das seien 2,3 Millionen mehr als ein Jahr zuvor und doppelt so viele wie vor 20 Jahren. Es ist zugleich die höchste Zahl von Flüchtlingen, die das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) seit seiner Gründung im Jahr 1950 gezählt hat.

Aus dem jährlichen Flüchtlingsbericht "Global Trends", der am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde, geht hervor, dass es sich bei 41,3 Millionen Flüchtlingen um Binnenvertriebene handelt. 25,9 Millionen Menschen sind demnach vor Krieg und Verfolgung aus ihrem Land geflohen, ein Plus von 500.000 im Vergleich zum Vorjahr. Die kleinste Gruppe bilden 3,5 Millionen Asylbewerber, die noch auf eine Entscheidung über ihr Asylgesuch warten.

Immer wieder Zeichen von Großmut in Krisen

Die Daten "unterstreichen, dass die Zahl der vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehenden Menschen langfristig steigt", erklärte Flüchtlingskommissar Grandi. Es gebe trotz einer oft vergifteten Sprache im Zusammenhang mit Flüchtlingen und Migranten auch "phantastische Beispiele von Großmut". Auf diesen positiven Beispielen müsse aufgebaut werden "und unsere Solidarität für die vielen Tausenden, die jeden Tag vertrieben werden, verdoppeln", forderte Grandi.


In Deutschland ging die Zahl der neuen Asylanträge dem Bericht zufolge erneut deutlich zurück. Demnach sank die Zahl der Antragsteller 2018 auf 161.900, ein Jahr zuvor waren es noch 198.300 gewesen, 2016 sogar 722.400. Die meisten Asylsuchenden kamen aus Syrien, dem Irak und dem Iran. Insgesamt gab es laut UNHCR zum Jahreswechsel 1,06 Millionen anerkannte Flüchtlinge in Deutschland, die Hälfte davon aus Syrien.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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