Streit um Sanktionen Türkei wirft USA gezielten Wirtschaftskrieg vor
Die USA seien dabei, einen weltweiten Handelskrieg anzuzetteln, sagt Erdogans Sprecher. Zuvor hatte Trumps Sicherheitsberater die weitere Inhaftierung des US-Pastor Brunson als "schweren Fehler" bezeichnet.
Die Regierung in Ankara hat den USA vorgeworfen, einen gezielten Wirtschaftskrieg gegen die Türkei zu führen. Dies bewiesen die jüngsten Aussagen des Nationalen Sicherheitsberaters der USA, erklärte der Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdogan in einer schriftlichen Stellungnahme an die Nachrichtenagentur Reuters.
Der Nationale Sicherheitsberater und enge Vertraute von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, hatte Reuters zuvor gesagt, die Türkei habe mit der Festnahme von Brunson einen "schweren Fehler" begangen. Der Pastor müsse ohne Bedingungen und sofort freigelassen werden.
Wegen des Streits um Brunson und den im US-Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen haben die USA und die Türkei einander mit Strafzöllen überzogen. Die Türkei sieht in Gülen den Drahtzieher des Putschversuchs 2016 und fordert seine Auslieferung. Brunson wirft sie Kontakte zu Gülen vor. Der wirtschaftliche Druck der USA stürzt die ohnehin schwächelnde türkische Wirtschaft in zusätzliche Probleme. Beide Staaten sind wie Deutschland Mitglied der Nato.
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USA zetteln weltweiten Wirtschaftskrieg an
Zudem hätten die USA gezeigt, dass sie mit ihren Sanktionen und wirtschaftlichen Strafmaßnahmen einen weltweiten Handelskrieg anzetteln wollten, hieß es in der Stellungnahme aus der Türkei weiter.
Die jüngste US-Politik stehe im Widerspruch zu den Prinzipen und Werten des Sicherheitsbündnisses Nato. Der Erdogan-Sprecher verbat sich zudem eine Einmischung der USA in die Abläufe der türkischen Justiz im Fall des inhaftierten US-Pastors Andrew Brunson.
Ende September wird Erdogan zu einem umstrittenen Besuch in Deutschland erwartet. SPD-Chefin Andrea Nahles bekräftigte ihre Forderung, dem Land zu helfen. "Die Wirtschafts- und Finanzkrise in der Türkei ist durch die US-Sanktionen erheblich verschärft worden und kann zur echten Bedrohung werden.
- Reuters, dpa