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Auschwitz-Gedenken: Zentralrat der Juden warnt vor AfD und "Schuldkult"


Gedenken an Auschwitz-Befreiung
Schuster: AfD ist politischer Vertreter des "Schuldkults"

Aktualisiert am 19.01.2025 - 18:54 UhrLesedauer: 2 Min.
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Josef Schuster: Der Präsident des Zentralrats der Juden hat die AfD kritisiert. (Quelle: Heiko Becker/reuters)
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Vor dem Gedenktag zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz warnt der Präsident des Zentralrats der Juden vor der AfD. Jüdische Perspektiven bräuchten in der Öffentlichkeit mehr Raum.

Anlässlich des Gedenktags zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar hat der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, die AfD kritisiert. "Es braucht eine wehrhafte Haltung gegen die Propaganda des "Schuldkults", deren parlamentarischer Arm mit der AfD bereits in Landtagen und im Bundestag sitzt", sagte Schuster bei einer Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Sonntagabend.

Der Begriff "Schuldkult" ist ein Kampfbegriff aus rechtsextremen Kreisen, um die deutsche Erinnerungskultur an den Holocaust abzuwerten, mitunter auch zu leugnen. Der Begriff wurde bereits von mehreren AfD-Politikern verwendet, auch von Kanzlerkandidatin Alice Weidel.

Gegen "subtile Verwässerung"

Schuster betonte allerdings, dass die Mehrheit der politischen Akteure in Deutschland die Juden unterstütze, auch wenn es Irritationen gebe, "sei es im Stil, aber auch in der Substanz". Über jeden Zweifel erhaben sein sollte etwa das Gedenken an die Shoah und die Gestaltung und der Schutz der KZ-Gedenkstätten sein. Die Politik müsse eine klare Sprache gegen eine "subtile Verwässerung" des Holocaust-Gedenken finden, sowohl von der extremen Linken als auch Rechten.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich für ein aktives Gedenken an die Verbrechen des Dritten Reiches und den Holocaust aus. "Unrecht nicht zu dulden, nie mehr wegzuschauen, Nein zu sagen, dass muss uns heute Richtschnur sein, 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz", sagte der Bundeskanzler bei der Gedenkveranstaltung.

Die Erinnerung an den von Deutschen begangenen Zivilisationsbruch der Shoah müsse wach gehalten und jeder Generation in Deutschland immer wieder neu vermittelt werden. "Unsere Verantwortung hört nicht auf", betonte Scholz.

"Durchlauferhitzern für extremistische Positionen"

Gerade heute würde Antisemitismus, Rechtsextremismus, völkisches Gedankengut und teils unverhohlene Menschenfeindlichkeit vielerorts eine erschreckende und alarmierende Normalisierung erfahren. "Vor allem das Internet und soziale Netzwerke werden oft zu Durchlauferhitzern für extremistische Positionen, für Hetze und Hass", sagte der Kanzler. Dieser Hass bedrohe besonders oft Jüdinnen und Juden im realen Leben.

80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz sei es wichtiger als je zuvor, Fakten klar auszusprechen und die richtigen Lehren daraus zu ziehen. "Ich trete jedem Schlussstrich, jedem "Lange her" entgegen", sagte der Bundeskanzler. "Jüdisches Leben, das ist Frankfurt. Jüdisches Leben, das ist Deutschland. Das sind Wir", erklärte Scholz.

Am 27. Januar 1945 hatten sowjetische Truppen die Überlebenden des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet, überwiegend Juden. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen, die Vereinten Nationen haben das Datum 2005 zum Gedenktag ausgerufen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa

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