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Jemen: Saudische Verbündete rücken offenbar in Hodeida ein


Kampf um jemenitischen Hafen
Saudische Verbündete rücken offenbar in Hodeida ein

Von afp
19.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Von Saudi-Arabien unterstütze Kämpfer auf dem Weg nach Hudeida: Die Hafenstadt ist von zentraler Bedeutung für die Huthi-Rebellen im Norden des Landes.Vergrößern des Bildes
Von Saudi-Arabien unterstütze Kämpfer auf dem Weg nach Hudeida: Die Hafenstadt ist von zentraler Bedeutung für die Huthi-Rebellen im Norden des Landes. (Quelle: Nariman El-Mofty/dpa-bilder)

Saudi Arabien und seine Verbündeten wollen im Jemen-Krieg eine Entscheidung erzwingen. Zeugen berichten nun von "beispielloser Gewalt" im Kampf um die Hafenstadt Hodeida.

Regierungstreue Truppen haben im Jemen Fortschritte bei der Rückeroberung der wichtigen Hafenstadt Hodeida gemeldet. Soldaten hätten nach heftigen Kämpfen mit der Besetzung des Flughafens der Rebellenhochburg begonnen, hieß es aus jemenitischen Militärkreisen. Nach Angaben jemenitischer Befehlshaber vor Ort wurde der Vormarsch am Boden von Luftangriffen der von Saudi-Arabien dominierten Militärkoalition unterstützt.

Die Gefechte um den Flughafen seien von "beispielloser Gewalt", berichtete ein Anwohner der Nachrichtenagentur AFP am Telefon. Mehrere Familien hätten aus dem Kampfgebiet zu fliehen versucht, wegen der schweren Gefechte aber wieder kehrtmachen müssen. Die jemenitischen Truppen wurden bei der Besetzung des Flughafens von Soldaten der Vereinigten Arabischen Emirate unterstützt, wie die amtliche emiratische Nachrichtenagentur WAM meldete.

UNO fürchtet humanitäre Katastrophe

Mit der Offensive gegen Hodeida setzen sich die Truppen seit Tagen über dringende Appelle der internationalen Gemeinschaft hinweg. Rund 70 Prozent aller Importe in den Jemen werden über den Hafen von Hodeida abgewickelt, auch ein Großteil der humanitären Hilfe für das Not leidende Land wird hier angeliefert. Die UNO fürchtet eine humanitäre Katastrophe, wenn die Kämpfe um die Hafenstadt weiter andauern und die Nahrungsmittellieferungen unterbrochen werden.

Die Regierungsarmee hatte vergangene Woche eine Offensive auf Hodeida gestartet, das seit Jahren unter Kontrolle der schiitischen Huthi-Rebellen steht. Im Jemen kämpfen die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen seit 2014 gegen die Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi. Eine vom sunnitischen Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition unterstützt Hadis Truppen, an deren Seite auch die Emirate kämpfen.

8,4 Millionen Menschen von Hunger bedroht

Seit Beginn des Konflikts im Jemen wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast 10.000 Menschen getötet und mehr als 55.000 weitere verletzt. Außerdem starben mehr als 2200 Menschen an Cholera. Die UNO beschreibt die humanitäre Krise im Jemen als die derzeit größte weltweit. 8,4 Millionen Menschen sind demnach von einer Hungersnot bedroht.

Verwendete Quellen
  • AFP
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