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Teile Nordamerikas "tröpfeln" in den Erdmantel


Kontinent wird immer dünner
Forscher: Nordamerika tropft langsam weg

Von t-online, wan

Aktualisiert am 20.04.2025 - 01:15 UhrLesedauer: 2 Min.
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Eine Farm in den USA: Forscher haben entdeckt, dass die oberste Schicht des Erdmantels in Nordamerika langsam nach unten tropft. (Symbolbild) (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Greg Kelton/imago)
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Nordamerika wird langsam dünner. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Kontinent tropft.

Geowissenschaftler in den USA haben festgestellt, dass die Unterseite des nordamerikanischen Kontinents in den Erdmantel absinkt. Das Phänomen, "kratonisches Tröpfeln" genannt, wurde erstmals in einer Studie der Universität von Texas beschrieben, die in "Nature Geoscience" veröffentlicht wurde.

Der Kraton ist der älteste und stabilste Teil der kontinentalen Erdkruste. Er besteht aus sehr altem Gestein (teils über drei Milliarden Jahre alt) und ist tektonisch seit langer Zeit nicht mehr aktiv – also nicht von Faltenbildung oder Vulkanismus betroffen.

"Wir haben die Beobachtung gemacht, dass es etwas unter dem Kraton geben könnte", sagte der Hauptautor der Studie, Junlin Hua, "wir haben auch eine neue Idee, was diese Ausdünnung antreibt."

Mittlerer Westen ist besonders betroffen

Das Forschungsteam konnte durch ein neues seismisches Modell erstmalig nachvollziehen, wie der nordamerikanische Kontinent tropft und dabei langsam absinkt. Besonders betroffen ist das Gestein unter dem mittleren Westen der Vereinigten Staaten. Die Forscher betonen jedoch, dass keine unmittelbare Gefahr für die Landschaft besteht und dass die Prozesse sehr langsam ablaufen.

Das Tröpfeln ist besonders relevant für Wissenschaftler, die die langfristige Entwicklung von Kontinenten untersuchen. Thorsten Becker vom Jackson School"s Department of Earth and Planetary Sciences erklärte, dass solche Phänomene wichtig sind, um zu verstehen, wie Kontinente entstehen und sich verändern können. Die Entdeckung liefert Einblicke in geologische Prozesse zwischen dem tiefen Erdmantel und der Lithosphäre.

Durch das entwickelte Modell konnte zudem festgestellt werden, dass die Interaktion mit der ozeanischen Farallon-Platte das Tröpfeln verursachen könnte. Sie liegt weit unter der Oberfläche und ist eigentlich nicht mit der Kraton-Schicht verbunden. Offenbar rutscht sie langsam vom nordamerikanischen Kontinent ab. In einem Computermodell, in dem die Platte vorhanden war, wurde auch das Tropfen beobachtet. Als die Forscher sie aus dem Modell herausnahmen, hörte auch das Tröpfeln auf.

Verwendete Quellen
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