Sorge vor iranischem Angriff Israels Militär mobilisiert Reservisten
Israel
Israels Armee hat aus Sorge vor einem Angriff iranischer Kräfte von Syrien aus Reservisten mobilisiert. Es handele sich um "eine punktuelle Mobilisierung von Reservisten nach Bedarf", sagte ein israelischer Armeesprecher. Zudem wies die Armee an, auf den Golanhöhen die Luftschutzbunker zu öffnen.
Die Armee teilte mit, man habe "ungewöhnliche Aktivitäten iranischer Streitkräfte in Syrien" identifiziert. Israelische Medien berichteten, es seien Soldaten der Luftabwehr, des Geheimdienstes und der Heimatfront eingezogen worden. Die Nachrichtenseite "ynet" berichtete, Verteidigungsminister Avigdor Lieberman habe angesichts der angespannten Lage ranghohe Militärs zu einer dringenden Beratung in Tel Aviv versammelt.
"Israelische Armee ist vorbereitet"
Israels Bürger sollten darauf vorbereitet sein, notfalls Anweisungen der Armee Folge zu leisten, hieß es in einer Mitteilung. Das Militär habe auch Raketenabwehrsysteme in Position gebracht. Israelische Truppen seien für den Fall eines bevorstehenden Angriffs in erhöhter Alarmbereitschaft. "Die israelische Armee ist auf verschiedene Szenarien vorbereitet und warnt, dass jede Aggression gegen Israel eine schwerwiegende Reaktion auslösen wird."
Nach einigen Israel zugeschriebenen Luftangriffen auf Ziele in Syrien, bei denen auch iranische Soldaten getötet worden waren, hatte Teheran zuletzt mit Vergeltung gedroht. Israel hatte die Golanhöhen 1967 erobert und später annektiert.
Syrien wehrt angeblich Angriff Israels ab
Unterdessen hat Syrien nach eigenen Angaben einen israelischen Angriff abgewehrt. Südlich der Hauptstadt Damaskus seien zwei Raketen abgeschossen worden, meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana. Auch die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, in der Region Al-Kiswah seien schwere Explosionen zu hören gewesen. Es habe schwere Schäden gegeben.
Die israelische Armee hatte in den vergangenen Monaten mehrfach Ziele in Syrien angegriffen. Beobachter gehen davon aus, dass sich die Angriffe gegen die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah richten. Diese wird vom ebenfalls schiitischen Iran unterstützt und kämpft im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen.
- dpa