Nach Luftschlag in Syrien Trumps Außenminister warnt Nordkorea
Die amerikanischen Raketen gegen Syrien waren auch eine Warnung an andere Staaten, sagt US-Außenminister Rex Tillerson. Im Visier haben die Vereinigten Staaten dabei vor allem ein Land.
Der jüngste Luftschlag gegen das syrische Militär ist nach den Worten Tillersons auch ein Zeichen an Nordkorea. Eine amerikanische Antwort sei wahrscheinlich, wenn von anderen Staaten eine Gefahr ausgehe, sagte Tillerson dem Sender ABC.
Nordkorea "kann Antwort erwarten"
"Jede Nation, die internationale Normen bricht, die internationale Abkommen verletzt, kann ab einem bestimmten Punkt eine Antwort erwarten", antwortete Tillerson auf die Frage, welche Botschaft die Regierung von Donald Trump an den nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un senden wolle.
Im Gegensatz zu Syrien strebten die USA in Nordkorea aber keinen Regimewechsel an, versicherte der Außenminister. "In Bezug auf Nordkorea sind wir sehr klar, dass unser Ziel eine denuklearisierte koreanische Halbinsel ist."
Nordkorea provoziert immer wieder mit Raketentests. Von dem Streben nach Atomwaffen fühlen sich vor allem Südkorea und Japan bedroht. Die USA wollen, dass China seinen Einfluss auf das ebenfalls kommunistische Nordkorea nutzt und den dortigen Machthaber Kim Jong Un zügelt.
Trump prüft Optionen gegen Kims Raketen
Dem Sender CBS sagte Tillerson, Chinas Präsident Xi Jinping verstehe und stimme zu, dass sich die Situation mit Nordkorea verschärft habe. Der Nationale Sicherheitsberater der US-Regierung, H.R. McMaster, ergänzte, Präsident Donald Trump werde schon bald die Optionen prüfen, um die von nordkoreanischen Raketen ausgehende Gefahr zu bannen.
Angesichts der wachsenden Spannungen verlegen die USA einen Marine-Kampfverband in die Region. Ein Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe würden von Singapur aus in den westlichen Pazifik in Richtung der koreanischen Halbinsel fahren, sagte ein US-Regierungsvertreter. In Syrien macht Trump die Regierung von Baschar al-Assad für den Einsatz von Giftgas in Rebellengebieten verantwortlich und ordnete deswegen einen Luftangriff auf seine Armee an.
Gabriel will für Gespräche werben
Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel befürchtet angesichts des amerikanischen Eingreifens eine weitere militärische Eskalation im Syrien-Konflikt. Er sprach sich dafür aus, die verschiedenen Parteien an einen Verhandlungstisch zu bekommen.
Bei einem Treffen mit seinen Amtskollegen der G7-Staaten wolle er am Dienstag über die Krise in Syrien sprachen, sagte Gabriel im ZDF. Dann werde er zu US-Außenminister Tillerson sagen: "Leute, eine weitere militärische Eskalation bringt nichts, sondern wir müssen jetzt die Russen und viele andere an den Verhandlungstisch bekommen. Und dazu brauchen wir Eure kräftige Unterstützung."