Platz fünf in Las Vegas reicht Max Verstappen zum vierten Mal Formel-1-Weltmeister
Beim Großen Preis von Las Vegas reichte Max Verstappen ein fünfter Platz, um sich den WM-Titel zu sichern. Konkurrent Lando Norris fuhr nur hinterher.
Max Verstappen hat sich zum vierten Mal in Folge zum Weltmeister in der Formel 1 gekrönt. Beim Großen Preis von Las Vegas kam der Red-Bull-Pilot hinter den beiden Mercedes von George Russell und Lewis Hamilton sowie hinter den beiden Ferrari von Carlos Sainz und Charles Leclerc zwar nur auf Platz fünf ins Ziel; sein WM-Konkurrent Lando Norris landete aber noch einen Platz weiter hinten auf Rang sechs.
Damit hat Verstappen vor den letzten zwei Saisonrennen in Katar und Abu Dhabi 63 Punkte Vorsprung auf Norris und ist nicht mehr einzuholen. Mit seinem vierten Titel zieht der Niederländer mit Größen wie Sebastian Vettel und Alain Prost gleich.
"Max Verstappen, du bist viermaliger Weltmeister", beglückwünschte Red-Bull-Teamchef Christian Horner sein Fahrer-Ass nach der Zieldurchfahrt am Teamfunk. Verstappen selbst antwortet fast ungläubig: "Oh mein Gott. Was für eine Saison. Viermal. Danke Leute."
"Es war eine lange Saison. Es hat super angefangen, aber dann ist es immer härter geworden", so Verstappen im Interview nach dem Rennen. Das Team habe aber auch in schweren Zeiten zusammengehalten. "Jetzt im Moment bin ich einfach nur erleichtert und auch ein bisschen stolz."
So lief das Rennen:
Die eigentliche Entscheidung, das war das Gefühl der vergangenen drei Wochen, war schon Anfang November in Brasilien gefallen: psychologisch und auch mit Blick auf die WM-Punkte. Verstappen war dort von Startplatz 17 zum Sieg gerast, Norris dagegen von der Pole Position auf Rang sechs abgerutscht – und der über Monate schrumpfende Vorsprung war plötzlich wieder riesig.
Das zuvor durchaus realistische Szenario – Norris fängt den Serien-Weltmeister im Endspurt ab – war seither nur noch theoretisch möglich. Und zur Unzeit für den Engländer war McLaren in Las Vegas auch noch die Stärke der vergangenen Wochen abhandengekommen. Nur Startplatz sechs hinter dem ebenfalls wenig beeindruckenden Red Bull von Verstappen – den Ton im Qualifying gaben eindeutig Mercedes und Ferrari an.
Und so gingen beide Protagonisten recht entspannt in dieses Rennen. Verstappen konnte kaum noch verlieren und Norris, nach Brasilien "ziemlich am Boden", hatte kaum noch etwas zu gewinnen. "Am besten müssen wir natürlich vor Max landen, aber das ist gar nicht unser Hauptziel", sagte er vor dem Start bei Sky: "Wir wollen einfach so viele Punkte wie möglich holen."
Beide gingen zudem mit einigen Fragezeichen in das Rennen, in den Trainings hatten sowohl Red Bull als auch McLaren teilweise Probleme mit den Bedingungen. Der kalte Asphalt in der Nacht von Las Vegas ist eine Herausforderung für die Reifen, die nur im richtigen Temperaturfenster wie gewünscht arbeiten. "Ich weiß es nicht, ich weiß nicht, wie schnell wir sind und wie wir mit den Reifen klarkommen", sagte Verstappen daher: "Wir schauen einfach und geben unser Bestes."
Am Start hielten sich beide schadlos, in der Folge sah es dann tatsächlich zunächst nach einem Schneckenrennen aus. Beide benötigten einige Runden, um an Pierre Gasly vorbeizukommen. Der Alpine-Pilot hatte sich völlig überraschend Startplatz drei gesichert, galt im Rennen aber als leichte Beute für die Topteams. Neun Runden vergingen, bis Verstappen und Norris vorbei waren. Danach allerdings ergab sich ein klareres Bild: Der Red Bull war nach dem Mercedes das schnellste Auto im Feld.
Auch beide Ferraris brachen nach gutem Start ein, Verstappen ging recht problemlos an Charles Leclerc und Sainz vorbei und war nun Zweiter hinter Russell. Norris dagegen kämpfte, musste Rekordweltmeister Lewis Hamilton im anderen Mercedes ziehen lassen und lag nur auf Rang sechs. Früh im Rennen hatte das gesamte Feld gestoppt, doch während Russell vorn seine Kreise drehte und auch die Verfolger Verstappen, Sainz und Leclerc immer schneller wurden, verlor Norris Runde für Runde Zeit.
"Der rechte Vorderreifen sieht aus, als würde er sich bald verabschieden", funkte er kurz vor der Rennhalbzeit an die Box. Und so sah es dann auch im weiteren Rennverlauf aus. Verstappen musste sich sowohl Hamilton als auch den Ferraris beugen – konnte das aber verschmerzen. Als alter und neuer Weltmeister raste er ins Ziel.
- Eigene Beobachtungen bei Sky
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID