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US-Luftangriff in Syrien: Chan Scheichun wird erneut attackiert


Trotz US-Raketenangriff
Kampfjets bombardieren wieder in Syrien

Von dpa, gin

Aktualisiert am 08.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Assads Militär verfügt über Kampfflugzeuge russischer Bauart (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Assads Militär verfügt über Kampfflugzeuge russischer Bauart (Symbolbild). (Quelle: dpa)
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Der US-Angriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt war eine Zäsur im Bürgerkrieg. Trotz Krise mit Moskau macht Washington deutlich: Wenn es sein muss, machen wir auch mehr. Nun wird die Stadt Chan Scheichun erneut Opfer eines Luftangriffs.

Von dem Bombardement berichten Aktivisten. Eine Frau ist anscheinend bei der Attacke zunächst nicht identifizierter Kampfflugzeuge getötet worden, berichtet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Eine weitere Person wurde demnach verletzt.

Nach einem syrischen Luftangriff auf Chan Scheichun wurden mehr als 80 Menschen offensichtlich durch chemische Kampfstoffe getötet. Die syrische Regierung bestreitet, diese eingesetzt zu haben.

Als Reaktion hatten die USA am Freitagmorgen 59 Marschflugkörper auf den Luftwaffenstützpunkt abgefeuert, von dem der Angriff am Dienstag ausgegangen sein soll. Es war das erste Mal, dass die USA die syrische Armee in dem Bürgerkrieg ins Visier nahmen.

USA schließen erneute Kampfeinsätze nicht aus

"Wir sind darauf vorbereitet, mehr zu unternehmen, aber wir hoffen, dass das nicht nötig sein wird", sagte die amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley. Syriens Präsident Baschar al-Assad dürfe nie wieder chemische Waffen einsetzen.

Während der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu weitere Schritte der USA forderte, um Syriens Machthaber Assad zu entmachten, kam aus Moskau erneut Kritik. Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, es sei einer "der schwierigsten Momente der bilateralen Beziehung" zwischen den USA und Russland. "Wenn etwas vorhersehbar ist in den Vereinigten Staaten, dann ist es die Unberechenbarkeit ihrer Außenpolitik", sagte sie der Agentur Interfax im russischen Staatsfernsehen.

Putin schickt Fregatte ins Mittelmeer

Kremlchef Wladimir Putin hatte sie als Angriff auf die Souveränität Syriens bezeichnet. Assad selbst nannte den Einsatz "rücksichtslos und unverantwortlich". Das Verteidigungsministerium hatte angekündigt, die syrische Luftabwehr zu verstärken. Es verlegte eine Fregatte in das Mittelmeer.

Die USA und eine Reihe westlicher Staaten geben der syrischen Luftwaffe die Schuld für den Giftgas-Angriff am Dienstag, obwohl bislang kein Beweis veröffentlicht wurde. Dass syrische Jets den Luftangriff flogen, bestreitet zwar auch Russland nicht. Moskaus Darstellung zufolge wurde dabei aber ein Chemiewaffendepot der Rebellen getroffen.

Nach UN-Angaben starben in Chan Scheichun 84 Menschen - 546 weitere wurden verletzt. Dem türkischen Gesundheitsministerium zufolge war das Nervengift Sarin eingesetzt worden.

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