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Irak: Terrorgruppe Isis soll hunderte Soldaten getötet haben


Kämpfe im Irak
Isis will Hunderte Soldaten hingerichtet haben

Von afp, ap, t-online
Aktualisiert am 16.06.2014Lesedauer: 2 Min.
Wie hier bei Tikrit haben die sunnitischen Isis-Kämpfer nach eigenen Angaben Hunderte Soldaten gefangenen genommen und exekutiert, um dann Bilder davon im Internet zu zeigenVergrößern des Bildes
Wie hier bei Tikrit haben die sunnitischen Isis-Kämpfer nach eigenen Angaben Hunderte Soldaten gefangenen genommen und exekutiert, um dann Bilder davon im Internet zu zeigen (Quelle: ap-bilder)
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Auf ihrem Vormarsch haben Kämpfer der Isis-Armee nach eigenen Angaben Hunderte irakische Soldaten hingerichtet. Die Extremisten veröffentlichten Bilder, die Dutzende Leichen und eingeschüchterte Männer in Zivilkleidung zeigen: zusammengepfercht oder in einer Reihe liegend. Ein Militärsprecher bestätigte später die Echtheit der Fotos und sagte, es gebe Massenmorde. Unterdessen vermeldet Bagdad Erfolge gegen die sunnitischen Dschihadisten.

Eines der grausamen Fotos, die die Gruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien (Isis) im Internet verbreitete, zeigt Männer mit auf dem Rücken gefesselten Händen. Auf einem anderen Bild werden sie auf Lastwagen verladen.

Rache für Tod eines Anführers

An anderer Stelle zwingen vermummte Kämpfer mit Sturmgewehren und Isis-Fahnen sie, sich in eine flache Grube zu legen. Dann wird gezeigt, wie die Extremisten in die Grube feuern. Auf späteren Bildern liegen die leblosen Körper in einer Lache aus Blut. Ohne genauere Ortsdefinition geht das Militär davon aus, dass die Tötungen sich in der Provinz Salahuddin ereigneten, deren Hauptstadt Tikrit ist.

Bildunterschriften zufolge rächt sich Isis mit den Hinrichtungen für den Tod eines ihrer Anführer. "Dies ist das Schicksal, dass die von (Ministerpräsident) Nuri (al-Maliki) geschickten Schiiten erwartet", steht unter einem der Fotos. Viele der Soldaten tragen zivile Kleidung, einige hatten diese jedoch offenbar nur hastig als Tarnung über ihre Uniform gestreift, als die Rebellen anrückten.

Hunderte "Terroristen" getötet

Auch die irakische Regierung brüstet sich mit Gefallenen der Gegenseite. Sicherheitskräfte hätten binnen 24 Stunden fast 300 "Terroristen" getötet, sagte der Sprecher für sicherheitspolitische Fragen von Premierminister Nuri al-Maliki bei einer Pressekonferenz.

Am Samstag hatten inzwischen durch Tausende Freiwillige verstärkte Regierungstruppen bei der Rückeroberung der Stadt Ischaki nördlich von Bagdad die verkohlten Leichen von zwölf Polizisten entdeckt. Diese waren offensichtlich von Isis-Kämpfern getötet worden, die für ihre außergewöhnliche Brutalität bekannt sind.

Widerstand wächst

Die Aufständischen hatten in den vergangenen Tagen eine Provinz und Teile von drei weiteren Provinzen im Norden des Irak eingenommen und waren anschließend in besorgniserregendem Tempo in Richtung der Hauptstadt Bagdad vorgerückt. Sie trafen zunächst nur auf wenig Widerstand.

Während die USA bereits militärische Optionen in Erwägung zogen, wendete sich das Blatt im krisengeschüttelten Land aber wieder etwas. Die Regierungstruppen kontrollieren Tikrit und Samarra inzwischen wieder. Auch kurdische Peschmerga haben sich an den Kämpfen gegen die Aufständischen beteiligt.

In Armeekreisen war von einer großangelegten Offensive die Rede. Wie die irakische Nachrichtenseite "Al-Sumaria News" unter Berufung auf das Militär berichtete, kämpften irakische Truppen am Sonntag gegen Isis-Milizen in der westirakischen Ortschaft Tall Afar. Diese liegt rund 70 Kilometer westlich der Millionenstadt Mossul. Sie war in die Hände der Isis-Armee gefallen, woraufhin mehr als 500.000 Menschen die Flucht ergriffen.

Syriens Luftwaffe soll Angriffe geflogen haben

Die Extremisten um Abu Bakr al-Baghdadi wollen ein Kalifat errichten, dass den Irak und Syrien umfasst. Auch in dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Nachbarland kontrollieren sie einige Gebiete.

Syriens Luftwaffe hat indes am Wochenende nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten intensive Angriffe auf Dschihadisten-Stellungen nahe der Grenze zum Irak geflogen. US-Präsident Barack Obama hatte die Entsendung von Bodentruppen ausgeschlossen, eigene Luftschläge aber nicht. Auch der Iran will die Sunniten im Irak aufhalten und arbeitet dafür möglicherweise sogar mit den USA als Erzfeind zusammen.

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