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Syrien: Rätsel um Assad-Aufenthaltsort – Russland, Abu Dhabi oder Iran?


Syrischer Diktator geflohen
Wo ist Assad?

Von t-online
Aktualisiert am 08.12.2024Lesedauer: 3 Min.
Syriens Machthaber Baschar al-Assad (Archivbild): Seine Regierung beherrscht aktuell rund zwei Drittel des durch den Bürgerkrieg zersplitterten Landes.Vergrößern des Bildes
Assad (Archivbild): Er hat Damaskus mit unbekanntem Ziel verlassen. (Quelle: Iranian Presidency/imago-images-bilder)
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Bashar al-Assad ist aus Syrien geflohen. Das steht fest. Wo genau der gestürzte Diktator sich befindet, ist nicht bekannt. Doch es gibt mehrere Spuren.

Der langjährige syrische Herrscher Bashar al-Assad hat die syrische Hauptstadt Damaskus offenbar kurz vor dem Eintreffen der feindlichen Rebellengruppen verlassen. Er ist wohl in ein Flugzeug gestiegen. Wo genau er sich nun befindet, ist jedoch unklar. Es gibt aber zahlreiche Spekulationen.

So haben zwei hochrangige Armeeoffiziere ebenso wie eine syrische Menschenrechtsorganisation bestätigt, Assad sei in einen Flieger gestiegen. Nicht eindeutig ist allerdings, in welchem Flugzeug er genau saß. Laut der Nachrichtenagentur Reuters floh er an einen "unbekannten Ort".

Rätsel um Flieger: Wohin ist Assad geflüchtet?

Ein sehr wahrscheinliches Ziel Assads ist Russland. Der russische Präsident war ein langjähriger Verbündeter des syrischen Ex-Diktators. Auch Assads Frau sowie die drei gemeinsamen Kinder seien bereits in der vergangenen Woche nach Russland geflohen, schreibt das "Wall Street Journal".

Zudem berichtet der israelische Journalist Barak Ravid, dass Assad Damaskus gegen Mitternacht verlassen habe und zu einer russischen Basis in Syrien geflogen sei. Dabei beruft er sich auf israelische Regierungsvertreter. Von dort sollte er offenbar nach Russland weiterreisen. Es ist allerdings nicht klar, ob das passiert ist. Auch die USA gehen demnach davon aus, dass Assad nach Moskau fliehen wolle.

Mittlerweile teilte das russische Außenministerium mit, Assad habe Syrien verlassen. Das Ministerium in Moskau machte aber keine Angaben zu seinem Aufenthaltsort. Assads Machtverzicht seien "Verhandlungen" zwischen ihm und "einer gewissen Zahl von Teilnehmern an dem bewaffneten Konflikt" in Syrien vorausgegangen, an denen Russland nicht beteiligt gewesen sei.

Video | Damaskus: Rebellen stürmen Assad-Palast – Chaos am Flughafen
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Quelle: t-online

Die "Bild" berichtet von einem Privatflug eines Jets vom Typ Embraer Legacy 600 am frühen Samstagabend. Dieser flog von Damaskus zweieinhalb Stunden nach Abu Dhabi. Assad könnte sich demnach an Bord befunden haben. Der in Gambia registrierte Flieger pendelte in den vergangenen Tagen offenbar mehrfach zwischen Damaskus und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Vermutung: Er brachte andere Regime-Mitglieder, Assads Familie und Geld aus dem Land. Ein Schwager soll laut dem "Wall Street Journal" ebenfalls in den Vereinigten Arabischen Emiraten Zuflucht gesucht haben. Nachbar Saudi-Arabien hat eigenen Aussagen zufolge keine Kenntnis über den Verbleib des früheren syrischen Herrschers Baschar Al-Assad.

Ein Gerücht um ein anderes Flugzeug kursiert derzeit in den sozialen Medien. Dabei handelt es sich um eine Iljuschin-76 mit der Flugnummer Syrian Air 9218, das letzte Flugzeug, das Damaskus verlassen hat. Auch hier könnte Assad an Bord gewesen sein. Es flog zunächst nach Osten, drehte dann nach Norden, doch kurz darauf verschwand sein Signal, als es gerade über Homs kreiste. Es gibt Vermutungen, dass das Flugzeug abgeschossen wurde. Dies ist allerdings nicht bestätigt.

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Mehrere Pläne scheiterten

Laut "Bloomberg" soll sich Assad inzwischen im verbündeten Iran befinden. Der Nachrichtendienst berichtet auch, Assad habe den USA vor seiner Flucht noch ein Angebot unterbreitet und um Hilfe gebeten. So sollten die USA ihm helfen, das von seiner Armee kontrollierte Restgebiet zu halten oder ihm bei Bedarf eine sichere Ausreise ins Exil garantieren.

Er bot laut dem Bericht im Gegenzug an, alle Verbindungen zu den vom Iran unterstützten militanten Gruppen wie der Hisbollah abzubrechen. Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte dagegen angekündigt, sein Land aus dem Konflikt heraushalten zu wollen.

Die "Bild" berichtet noch von einem weiteren Plan: Demnach habe es in Katars Hauptstadt Doha Verhandlungen für die Machtübernahme der Rebellen gegeben. Laut den Plänen sollte Assad am Samstagabend seinen Rücktritt einreichen. Syrien sollte im Anschluss von einer Übergangsregierung verwaltet werden, um die Regierungsgeschäfte später an Rebellen zu übergeben. Allerdings sollte dabei offenbar die Islamisten-Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS), die den Vorstoß auf Damaskus anführte, übergangen werden. Letztlich scheiterten die Pläne offenbar.

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