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Frankreich-Wahl – Konkurrent Mélenchon: Macron-Partei ist geschlagen


Patt bei Frankreich-Wahl
Konkurrent Mélenchon: Macron ist geschlagen

Von afp, dpa, aj

Aktualisiert am 13.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Jean-Luc Mélenchon (Archiv): Der Linkspopulist will französischer Premierminister werden. Verliert Macron seine Mehrheit im Parlament?Vergrößern des Bildes
Jean-Luc Mélenchon (Archiv): Der Linkspopulist will französischer Premierminister werden. Verliert Macron seine Mehrheit im Parlament? (Quelle: Barbara Neyman/Starface/imago-images-bilder)

Das wird knapp für Frankreichs Präsident Macron. In der ersten Runde der Parlamentswahl liegt das neue Linksbündnis fast gleichauf mit seinem Mitte-Lager. Auch Rechtsnationalistin Marine Le Pen reibt sich die Hände.

Der Anführer des linken Parteienbündnis in Frankreich, Jean-Lu Mélenchon sieht im Ergebnis der ersten Runde der Parlamentswahl eine deutliche Niederlage für seinen Widersacher und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. "Die Wahrheit ist, dass die Präsidentschaftspartei in der ersten Runde geschlagen und besiegt ist", sagte Mélenchon am Sonntagabend in Paris.

"Angesichts dieses Ergebnisses und der außerordentlichen Gelegenheit, die sie für unsere persönlichen Leben und die Zukunft der gemeinsamen Heimat darstellt, rufe ich unser Volk auf, nächsten Sonntag auszuströmen, um natürlich die verhängnisvollen Vorhaben der Mehrheit von Herrn Macron definitiv zurückzuweisen."

Linksbündnis etwa gleichauf mit Mitte-Bündnis

In der ersten Runde der französischen Parlamentswahl haben die Kandidaten des Lagers von Präsident Emmanuel Macron minimal mehr Stimmen als die des neuen Linksbündnisses erhalten. Laut dem vorläufigen amtlichen Ergebnis kam Macrons Mitte-Bündnis landesweit auf 25,75 Prozent der Stimmen. Dies teilte das Innenministerium in Paris in der Nacht zu Montag mit. Die vom Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon angeführte Allianz aus Linken, Kommunisten, Grünen und Sozialisten kam demnach auf 25,66 Prozent und hatte damit hauchdünn das Nachsehen. Der Unterschied betrug gerade einmal 21.442 Stimmen – bei rund 48,7 Millionen Wahlberechtigten.

Dennoch ist Prognosen zufolge davon auszugehen, dass das Lager des frisch wiedergewählten Präsidenten in der zweiten Wahlrunde am kommenden Sonntag die Mehrheit der Sitze in der Nationalversammlung holen wird. Denn das komplizierte Wahlsystem führt zu teils gravierenden Unterschieden zwischen prozentualem Stimmanteil und Sitzverteilung – und die liberalen Kandidaten haben bessere Chancen, um Stimmenwanderung nach dem Ausscheiden zahlreicher Kandidaten abzufangen.

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Ob die Mitte-Kräfte aber ihre absolute Mehrheit im parlamentarischen Unterhaus behalten und damit Macrons Vorhaben leichter umsetzen können, ist ungewiss.

Le Pen: Wahlergebnis ist "immenser Sieg" und große Chance

Frankreichs Rechtsnationalistin Marine Le Pen hat das Abschneiden ihrer Partei in der ersten Runde der Parlamentswahl als "immensen Sieg" bezeichnet. "Es ist wichtig, dass Emmanuel Macron nicht über eine absolute Mehrheit verfügt, die er missbrauchen wird, um seine selbstzentrierten und brutalen Methoden anzuwenden", sagte Le Pen am Sonntagabend. "Die zweite Runde bietet uns die Möglichkeit, eine sehr große Gruppe von patriotischen Abgeordneten in die Nationalversammlung zu entsenden." Die entscheidende Wahlrunde ist am Sonntag in einer Woche.

Die rechtsnationale Partei Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen erhielt 18,68 Prozent der Stimmen. Die Republikaner, derzeit stärkste Oppositionskraft in der Nationalversammlung, fuhren 10,42 Prozent ein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp und dpa
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