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Gaza: Mehrere Geiseln sollen freikommen – darunter auch Deutsche


Terrororganisation bestätigt Namen
Diese deutschen Hamas-Geiseln sollen heute freikommen

Von dpa
Aktualisiert am 30.01.2025 - 09:16 UhrLesedauer: 3 Min.
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In Jerusalem wird die Freilassung der Deutsch-Israelin Arbel Yehud gefordert. (Archivbild) (Quelle: Mahmoud illean/dpa)
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Mehrere Geiseln sollen am Donnerstag aus dem Gazastreifen freikommen. Darunter sollen sich auch zwei mit deutscher Staatsangehörigkeit befinden. Wer sind sie?

Weitere aus Israel entführte Menschen sollen am Donnerstag aus ihrer Geiselhaft im Gazastreifen frei kommen. Israel und die Hamas haben sich kürzlich unter Vermittlung Katars auf die Freilassung von drei weiteren israelischen Geiseln sowie auf weitere Punkte geeinigt. Zuvor hatten sich beide Konfliktparteien gegenseitig vorgeworfen, gegen die Waffenruhe-Vereinbarung zu verstoßen. Eine Geisel wurde bereits freigelassen, zwei weitere Geiseln mit deutscher Staatsbürgerschaft sollen noch freikommen.

Israelischen Berichten zufolge sollen zusätzlich zu den drei israelischen Geiseln auch fünf aus Israel entführte thailändische Arbeiter freikommen. Im Gegenzug für die drei israelischen Geiseln entlässt Israel wieder mehr als 100 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen. Doch wer sind die freigelassenen Geiseln?

Arbel Yehud: Nicht von der Hamas gehalten

Die 29 Jahre alte Deutsch-Israelin Arbel Yehud sollte als Zivilistin eigentlich Teil der zweiten Geisel-Gruppe sein, die am vergangenen Samstag freikam. Die junge Frau wird nicht von der Hamas, sondern dem Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) festgehalten, hieß es aus Kreisen der Terrororganisation. Israelische Medien mutmaßten, dies sei der Grund, warum sie nicht gleich freigelassen worden sei. Die Organisation veröffentlichte vor einigen Tagen auch ein Video der jungen Frau.

Yehud wurde am 7. Oktober gemeinsam mit ihrem Freund aus ihrem Haus im Kibbuz Nir Oz verschleppt. Ihr Partner wird weiter als Geisel im Gazastreifen festgehalten. Der Bruder der Frau, der ebenfalls in dem Ort in der Nähe des Gazastreifens wohnte, wurde während des Terrorangriffs getötet. Die Terroristen erschossen auch den Hund des Paares.

Der Vater der verschleppten Arbel hatte sich in israelischen Medien enttäuscht über Deutschlands Rolle bei den Bemühungen zur Freilassung der 29-Jährigen gezeigt. Er warf der Bundesrepublik Untätigkeit vor. In einer vom Forum der Geisel-Familien verbreiteten Erklärung teilten ihre Eltern wenige Tage vor ihrer angekündigten Freilassung mit, dass die Familie schwierige und nervenaufreibende Tage erlebe. "Wir sehnen uns nach dem Moment, in dem wir unsere Arbel wieder in die Arme schließen können." Ihr Vater hatte in Medien außerdem mehrfach seine große Sorge geäußert, dass die Deutsch-Israelin gefoltert oder sexuell missbraucht worden sein könnte.

Gadi Moses: Partnerin bei Überfall getötet

Der 80 Jahre alte Gadi Moses besitzt Berichten zufolge ebenfalls die deutsche Staatsangehörigkeit. Er stammte aus dem gleichen Kibbuz wie Arbel auch. Die Terroristen des 7. Oktobers verwüsteten Kibbuz Nir Oz schwer, sie töteten oder entführten ein Viertel aller Einwohner des Orts. Während der Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der Hamas im Kibbuz wurde Moses' Partnerin getötet.

Der PIJ veröffentlichte im Dezember 2023 ein Video von Moses. Angehörige sagten israelischen Medien damals, dass er darin nicht gut ausgesehen habe. Berichten zufolge hat der Agronom drei Kinder und zwölf Enkel und engagierte sich in der Vergangenheit für ein friedliches Zusammenleben mit den Palästinensern.

Stütze für andere Geiseln

Bei der dritten Geisel handelt es sich um die 20-jährige israelische Soldatin Agam Berger, die von einem Militärstützpunkt entführt wurde, sie wurde bereits freigelassen. Auf Aufnahmen, die ihre Entführung festhalten, ist die Soldatin blutüberströmt und nur mit einem Schlafanzug bekleidet zu sehen. Ein Mitschnitt der verstörenden Bodycam-Aufnahmen der Terroristen wurde veröffentlicht, Szenen schwerster Gewalt wurden dabei nicht gezeigt.

Ein erstes Lebenszeichen der damals noch 19-Jährigen aus ihrer Gefangenschaft im Gazastreifen erhielten die Eltern erst knapp zwei Monate später. Eine im November 2023 freigelassene entführte Frau sollte kurz nach ihrer Rückkehr in Bergers Namen deren Vater zum Geburtstag anrufen und ihm gratulieren.

Die ehemalige Geisel erzählte Bergers Eltern demnach auch, dass ihre Tochter viel bete, aber auch Hunger leide. Die Frau berichtete den Eltern der Soldatin demnach auch von Momenten der Krise während Bergers Geiselhaft. Aus der Geiselhaft freigelassene Frauen sagten israelischen Medien aber auch, dass die 20-Jährige ihnen vor ihrer Rückkehr nach Israel die Haare geflochten habe und für andere Entführte eine Stütze gewesen sei.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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