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Mann mit Molotowcocktails festgenommen – Ziele waren Republikaner


Abschiedsbrief gefunden
Mann am US-Kapitol: "Bin hier, um den Finanzminister zu töten"

Von t-online, cc

Aktualisiert am 29.01.2025 - 11:28 UhrLesedauer: 3 Min.
Scott BessentVergrößern des Bildes
Scott Bessent ist als Trumps Finanzminister bestätigt worden. (Archivbild) (Quelle: J. Scott Applewhite/AP/dpa/dpa-bilder)
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In Washington, D.C. wurde ein Mann festgenommen, der Molotowcocktails zum Kapitol brachte. Er plante offenbar Gewaltakte gegen mehrere Republikaner.

Ein Mann ist am Montag in der US-Hauptstadt Washington, D.C. festgenommen worden, weil er offenbar mit Molotowcocktails zum Kapitol gekommen ist. Dort soll er Anschläge auf mehrere hochrangige Politiker geplant haben. Laut dem US-Magazin "Politico" gab er gegenüber der Polizei an, es auf den Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, den Verteidigungsminister Pete Hegseth und den Finanzminister Scott Bessent abgesehen zu haben. Diese Politiker habe er töten wollen.

Bei dem Verdächtigen soll es sich um den aus dem US-Bundesstaat Massachusetts stammenden Ryan Michael English handeln. Er stellte sich selbst der Kapitolpolizei mit den Worten: "Ich möchte mich stellen. Ich bin hier, um den Finanzminister zu töten", wie unter anderem der US-Sender CNBC berichtet. English führte nach eigenen Angaben Messer sowie zwei Molotowcocktails mit sich, die aus kleinen Wodkaflaschen hergestellt und mit in Desinfektionsmittel getränkten Stoffen präpariert waren.

In seinem in der Nähe abgestellten Wagen fanden die Ermittler später weitere Materialien zum Bau von Molotowcocktails, etwa hochprozentigen Wodka und ein in Streifen geschnittenes T-Shirt. English wird nun unter anderem wegen des unerlaubten Transports einer Schusswaffe und des Mitführens eines Brandmittels im Kapitol strafrechtlich verfolgt.

English dachte über "Suicide by Cop" nach

Auch fanden die Sicherheitskräfte einen Abschiedsbrief in der Tasche von English. In diesem wendet er sich offenbar an eine Frau. "Judith, gütiger Gott, es tut mir so unendlich leid. Du musst verstehen, dass ich langsam zugrunde gehe wegen meines Herzens. Es ist ungeheuerlich, aber ich kann nichts tun, während die Nazis meine Schwester umbringen. Ich liebe dich. Es ist schrecklich. Es tut mir leid. Ich liebe dich."

Englisch erklärte den Ermittlern, er sei am Sonntag aus Massachusetts aufgebrochen, um Johnson und Hegseth anzugreifen. Nachdem er jedoch erfahren habe, dass Bessent für das Amt des Finanzministers am Montag bestätigt worden sei, habe er auch ihn als Ziel in Betracht gezogen.

Am Kapitol angekommen, habe er jedoch erkannt, dass er Bessent aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen kaum erreichen würde. In den Gerichtsunterlagen heißt es, er habe in diesem Moment darüber nachgedacht, durch eine Konfrontation mit der Polizei eine tödliche Eskalation herbeizuführen – ein Szenario, das oft als "Suicide by Cop" bezeichnet wird.

Trump setzt bereits Teile des "Project 2025" um

Nachdem er festgestellt habe, dass er die von Sicherheitskräften gut bewachten Republikaner nicht attackieren könne, habe er auch darüber nachgedacht, das Gebäude der Heritage Foundation anzugreifen. Dabei handelt es sich um eine ultrakonservative US-Denkfabrik, die unter anderem für die Ausarbeitung des "Project 2025" verantwortlich ist.

Das "Project 2025" ist ein mehr als 900 Seiten starkes Papier, in dem ein radikaler Umbau des politischen Systems der USA skizziert wird. Seine Autoren stammen hauptsächlich aus dem Umfeld der ersten Trump-Administration, einer der Autoren, Stephen Miller, gilt inzwischen als einer der wichtigsten Berater des aktuellen Präsidenten. Das Papier sieht unter anderem vor, bis zu 50.000 Staatsbedienstete zu entlassen, um einen vermeintlichen "Deep State", also einen Schattenstaat, in der US-Administration zu beseitigen.

Trump hatte vor der Wahl stets versucht, sich von dem Papier zu distanzieren. Tatsächlich aber hat er bereits am ersten Tag seiner neuen Amtszeit Dekrete erlassen, die einen Großteil der im "Project 2025" gemachten Vorschläge umsetzen würden. Allerdings ist bei vielen der von Trump verhängten Präsidialverfügungen noch unklar, ob sie wirklich realisiert werden können oder ob unabhängige Gerichte sie stoppen werden.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen

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