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Flucht vor Zwangsheirat: Rahaf al-Kunun erhält Flüchtlingsstatus der UN


Flucht vor Zwangsheirat
Saudische Frau erhält Flüchtlingsstatus der UN

Von dpa, dru

Aktualisiert am 09.01.2019Lesedauer: 2 Min.
Die 18-Jährige Rahaf al-Kunun: Mittlerweile befindet sich die junge Frau aus Saudi-Arabien in einem Hotel.Vergrößern des Bildes
Die 18-Jährige Rahaf al-Kunun: Mittlerweile befindet sich die junge Frau aus Saudi-Arabien in einem Hotel. (Quelle: Immigration Police/AP/dpa/reuters)

Hat ihre Flucht vor der Zwangsheirat ein Happy-End? Die Vereinten Nationen haben Rahaf al-Kunun offiziell als Flüchtling anerkannt. Nun prüft Australien eine Aufnahme.

Die weltweit beachtete Flucht aus ihrer Heimat Saudi-Arabien könnte für eine junge Frau ein glückliches Ende nehmen: Das UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hat der 18-jährigen Rahaf Mohammed al-Kunun offiziell den Status eines Flüchtlings zuerkannt. Die junge Frau befindet sich derzeit in der Obhut der Organisation. Australien erwägt nun, ihr aus humanitären Gründen ein Visum zu geben, wie das zuständige Innenministerium erklärte.

Den Flughafen Bangkok durfte sie inzwischen verlassen. Jetzt wohnt sie in einem Hotel. Am Donnerstag wird die australische Außenministerin Marise Payne zu Gesprächen in Thailand erwartet. In den vergangenen Tagen hatte das UNHCR die Angaben der jungen Frau geprüft. Von der Behörde selbst gab es am Mittwoch zunächst keinen Kommentar.

Al-Kunun war nach eigenen Angaben geflohen, weil sie in Saudi-Arabien von männlichen Verwandten misshandelt wurde. Sie nutzte einen Besuch mit der Familie in Kuwait, um sich nach Thailand abzusetzen. Ziel war Australien. In Bangkok hinderten sie die Behörden am Wochenende jedoch an der Weiterreise. Zwischenzeitlich drohte ihr auch die Abschiebung in ihre Heimat.

Aufmerksamkeit durch Twitter-Kampagne

Mit einer Kampagne über den Nachrichtendienst Twitter gelang es ihr, Aufmerksamkeit auf den Fall zu lenken. Inzwischen folgen ihrem Konto mehr als 100.000 Menschen. Der Geschäftsträger der saudischen Botschaft in Bangkok, Abdullah al-Shuaibi, äußerte sich in der Zwischenzeit auch zu dem Fall. Er sagte: "Man hätte ihr besser das Handy abgenommen als den Reisepass."


Bei dem Besuch der australischen Außenministerin soll auch der Fall eines Fußballers aus Bahrain angesprochen werden, der eigentlich in Australien lebt und seit Ende November in Thailand in Haft sitzt. Ihm droht die Abschiebung in seine alte Heimat.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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