Spannungen verschärfen sich Erdogan nennt USA unzivilisiertes Land
Recep Tayyip Erdogan verschärft seinen Konfrontationskurs mit den USA. Wegen US-Ermittlungen gegen mehrere seiner Leibwächter wirft der türkische Präsident dem Land undemokratisches Verhalten vor.
"Es tut mir leid, ich nenne dieses Land nicht zivilisiert", sagte Erdogan in Istanbul. Hintergrund der Aussage war die US-Anklage gegen 15 seiner Leibwächter, die beschuldigt werden, im Mai bei einem Besuch von Erdogan in der US-Hauptstadt Demonstranten angegriffen zu haben. Der Vorfall ist auf Videos dokumentiert.
"Die USA werden die Wiege der Demokratie genannt. So etwas wie das kann keine Demokratie sein", sagte Erdogan. Er sei auf einem offiziellen Besuch in Washington gewesen. Der Vorfall und die Anklage hatte zur jüngsten deutlichen Verschlechterung der Beziehungen zwischen der Türkei und den USA beigetragen.
Beide Länder haben zuletzt Maßnahmen ergriffen, um die Vergabe von Visa an Bürger des jeweils anderen Landes einzuschränken. Zugleich wirft die Türkei dem in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen vor, den gescheiterten Militärputsch im vergangenen Jahr orchestriert zu haben und fordert seine Auslieferung. Die USA haben darauf bislang nicht reagiert.