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Trump-Kritik stoppt Forscher aus Frankreich: US-Einreise verweigert


Er soll in privaten Chats Trump kritisiert haben
Paris beklagt Zurückweisung eines Forschers bei Einreise in die USA


Aktualisiert am 20.03.2025 - 15:55 UhrLesedauer: 2 Min.
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Der französische Bildungsminister, Philippe Baptiste kämpft für die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit seiner Forscherinnen und Forscher. (Quelle: Coust Laurent/imago-images-bilder)
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Ein französischer Forscher darf nicht in die USA einreisen, mutmaßlich wegen kritischer Chats über Trump. Frankreich zeigt sich bestürzt.

Einem Wissenschaftler aus Frankreich wurde Anfang März die Einreise in die Vereinigten Staaten verweigert. Mutmaßlich weil auf seinem Handy Chatnachrichten gefunden wurden, in denen er sich negativ über die Trump-Regierung äußerte.

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"Ich habe mit Besorgnis erfahren, dass einem französischen Forscher, der für das Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) arbeitet und zu einer Konferenz in der Nähe von Houston reiste, die Einreise in die USA verweigert wurde, bevor er ausgewiesen wurde", sagte der französische Minister für Hochschulbildung und Forschung, Philippe Baptiste, der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Dienstreise im Auftrag großer nationaler Forschungseinrichtung

Der Wissenschaftler soll laut "Le Monde" im Auftrag des nationalen Forschungsinstituts Centre national de la recherche scientifique (CNRS) gereist sein. Das CNRS ist das größte öffentliche Forschungszentrum in Frankreich und untersteht dem Ministerium, an dessen Spitze Baptiste steht.

Der Wissenschaftler wurde bei seiner Ankunft einer Zufallskontrolle unterzogen, bei der sein Arbeitscomputer und sein privates Telefon durchsucht wurden. Anschließend hieß es, auf seinem Telefon seien Nachrichten gefunden worden, die "Hass auf Trump ausdrücken" und Elemente enthalten, die "als Terrorismus eingestuft werden können". Sein Gepäck wurde beschlagnahmt und er selbst am darauffolgenden Tag nach Europa zurückgeschickt.

"Werden Meinungsfreiheit stolz einfordern"

Baptiste betonte: "Die Meinungsfreiheit, die freie Wissenschaft und die akademischen Freiheiten sind Werte, die wir weiter stolz einfordern werden." Das Außenministerium bekräftigte die Absicht der französischen Regierung, sich fortan verstärkt für die akademische und wissenschaftliche Zusammenarbeit einsetzen zu wollen.

Das französische Außenministerium erinnert daran, dass die Vereinigten Staaten selbstverständlich souverän in Bezug auf die Einreise und den Aufenthalt ausländischer Staatsangehöriger in ihrem Hoheitsgebiet handeln können. Der konsularische Dienst Frankreichs sei im Nachhinein über den Vorgang informiert worden.

Trumps wissenschaftsfeindliche Politik

Der Vorfall ereignet sich zu einer Zeit, in der der US-Präsident Donald Trump seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus mehrfach mit schockierenden Ankündigungen über die Wissenschaftsfreiheit auffällt – seien es Budgetkürzungen oder die Vernachlässigung bestimmter Themen, wenn es um Forschungsmittel geht

Deutlich wurde das beispielsweise im Hinblick auf die medizinische Forschung an den Mittelkürzungen des Centers for Disease Control and Prevention des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums Anfang Februar. Außerdem kündigte Trump zuletzt an, das Bildungsministerium der Vereinigten Staaten per Dekret ganz abschaffen zu wollen. Staatliche Zuschüsse sind in den USA vorwiegend für jene Schulen wichtig, die sich an ärmere Familien und an Schüler mit Lernschwierigkeiten richten.

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