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Litauen macht Russland für Anschlag auf Ikea in Vilnius verantwortlich


Einrichtungshaus in Flammen
Regierung: Russland steckt hinter Anschlag auf Ikea

Von dpa
Aktualisiert am 17.03.2025 - 18:14 UhrLesedauer: 3 Min.
Ikea Vilnius (Archivbild): Hier soll der russische Geheimdienst einen Brandanschlag angestiftet haben.Vergrößern des Bildes
Ikea Vilnius (Archivbild): Hier soll der russische Geheimdienst einen Brandanschlag angestiftet haben. (Quelle: Copyright: xDreamstimexBokstazx )
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Im Mai 2024 gerät in Litauen ein Möbelhaus in Brand. Doch wer steckt dahinter? Die Behörden sind sich nun sicher: Handlanger Russlands.

Litauens Justizbehörden gehen davon aus, dass Russland hinter einem im vergangenen Jahr verübten Brandanschlag auf ein Ikea-Einrichtungshaus in Vilnius steckt. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass zwei festgenommene Tatverdächtige im Auftrag des russischen Militärgeheimdiensts gehandelt haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Vilnius mit.

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Gegen einen von ihnen sei nun in Litauen Anklage wegen eines Terroranschlags erhoben worden. Die Verdächtigen und ihre Mittelsmänner sollen auch mit ähnlichen Verbrechen in Polen in Verbindung stehen.

Litauen und Polen gehören der Nato an und sind enge Partner und Unterstützer der Ukraine, die sich seit gut drei Jahren gegen die russische Invasion wehrt. Der Brand in dem Möbelhaus war in der Nacht zum 9. Mai 2024 ausgebrochen. Verletzt wurde dabei niemand.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft handelt es sich bei den beiden Festgenommenen um zwei junge ukrainische Staatsbürger, von denen einer noch minderjährig ist. Demnach sollen die zwei Verdächtigen bei einem geheimen Treffen in Warschau zugestimmt haben, für eine Belohnung von 10.000 Euro Einkaufszentren in Litauen und Lettland in Brand zu setzen. Als Belohnung sei ihnen ein Auto versprochen worden, dieses hätten sie später auch erhalten. Einer werde derzeit in Polen festgehalten, sagte Staatsanwalt Arturas Urbelis litauischen Medien zufolge.

"Der Organisator dieser Aktionen ist Russland"

Die Sicherheitsbehörden äußerten im Laufe der Ermittlungen den Verdacht auf Brandstiftung, die nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft über mehrere Monate geplant und mit einem Brandsatz mit Zeitzünder ausgeführt worden sei. "Der Organisator dieser Aktionen ist Russland, sie sind mit dem militärischen Geheimdienst und den Sicherheitskräften verbunden", sagte jetzt Ermittler Urbelis.

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Der Angeklagte soll sich vor der Tat systematisch die notwendigen Spezialkenntnisse und Fähigkeiten angeeignet haben. Dazu habe er sich wiederholt in Polen und Litauen aufgehalten. Auch nach dem Brandschlag ist er nach Erkenntnissen der litauischen Ermittler mit einem Auto nach Warschau gefahren. Für wenige Tage kehrte er nach Litauen zurück und wollte mit dem Bus nach Lettland weiterreisen. Auf dem Weg dorthin sei er von Behörden gestoppt und festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Täter auch für Brandstiftungen in Polen verantwortlich?

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es weitere Verdächtige, die am Brandanschlag beteiligt gewesen sein könnten. Er sprach von einer "Terrorgruppe" und einer langen Kette von Mittelsmännern, die sich über verschiedene soziale Netzwerke und verschlüsselte Kommunikationswege koordiniert und Anweisungen an die Tatverdächtigen weitergegeben haben. Sowohl die Tatverdächtigen als auch ihre Mittelmänner sollen demnach Verbindungen zu in Polen begangenen Straftaten haben.

Die polnische Regierung hat den russischen Geheimdienst mehrfach beschuldigt, für Brandstiftungen und Sabotageakte in Polen verantwortlich zu sei. So hatte im vergangenen Mai ein Großbrand in Warschau ein Einkaufszentrum mit rund 1.400 Geschäften zerstört. Verletzt wurde dabei niemand, aber mehr als 700 Menschen verloren ihre Existenzgrundlage. Es laufen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Brandstiftung.

Polens Regierungschef Donald Tusk schrieb nun auf X: "Liebe Verbündete, die litauischen Ermittler haben unseren Verdacht bestätigt, dass der russische Geheimdienst für Brandstiftungen in Einkaufszentren in Vilnius und Warschau verantwortlich ist." Es sei gut, dies vor den Verhandlungen mit Russland über eine Waffenruhe in der Ukraine zu wissen. "Das ist der Charakter dieses Staates", sagte Tusk mit Blick auf Russland. Polnische Behörden äußerten sich zunächst nicht zu den Erkenntnissen der litauischen Ermittler.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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