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Ukraine: Selenskyj schließt enges Militärbündnis mit Großbritannien


Auf 100 Jahre
Ukraine: Allianz mit mächtigem Freund – Moskau besorgt

Von dpa
Aktualisiert am 17.01.2025 - 14:53 UhrLesedauer: 2 Min.
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Soldaten der ukrainischen Armee (Archivfoto): Das Abkommen mit Großbritannien sieht auch die Ausbildung von Soldaten und Kampfpiloten vor. (Quelle: Andriy Andriyenko/ap)
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Die Ukraine und Großbritannien haben eine enge Allianz vereinbart. Das langfristig angelegte Abkommen soll auch einen geheimen Teil enthalten.

Angesichts des anhaltenden Krieges gegen Russland intensiviert die Ukraine ihre internationalen Allianzen und setzt verstärkt auf militärische Zusammenarbeit. Eine der wichtigsten Beziehungen besteht dabei zu Großbritannien. Die beiden Staaten haben jetzt ein weitreichendes Partnerschaftsabkommen unterzeichnet, das eine enge Kooperation insbesondere im Rüstungsbereich vorsieht.

Bei der Unterzeichnung des Abkommens am Donnerstag bedankte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beim britischen Premierminister Keir Starmer auch für die Zusage neuer Militärhilfen. Allein in diesem Jahr wird London umgerechnet gut 6,4 Milliarden Euro bereitstellen, wovon rund drei Milliarden als jährliche Militärhilfe im Rahmen des neuen Vertrags festgeschrieben sind. Selenskyj erwähnte zudem, dass es einen geheimen Teil des Abkommens gibt, der der Sicherheit der Ukraine dienen soll.

Das sorgt für Unmut in Moskau. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, dass die auch für das Asowsche Meer angekündigte Kooperation nicht möglich sei. "Das ist ein Binnenmeer Russlands, wohl kaum kann dort die Rede sein von einem gemeinsamen Vorgehen der Ukraine und Großbritanniens", betonte er. Die Ukraine hatte im Zuge des russischen Angriffskriegs den Zugang zu dem Randmeer des Schwarzen Meeres verloren. Russland kontrolliert es nun.

Die zwischen Kiew und London vereinbarte "100-jährige Partnerschaft" löse Besorgnis in Moskau aus, sagte Peskow. "Wenn man in Betracht zieht, dass Großbritannien ein Nato-Land ist, dann ist die Verlagerung seiner militärischen Infrastruktur in Richtung unserer Grenzen ein Element erheblicher Beunruhigung."

100-jähriges Partnerschaftsabkommen

Das Abkommen, das symbolisch auf eine Dauer von 100 Jahren angelegt ist, umfasst neben der Rüstung auch die Zusammenarbeit in Wissenschaft, Energie und Handel. Besondere Bedeutung kommt der militärischen Kooperation zu: Das Vereinigte Königreich wird seine Ausbildung ukrainischer Piloten an westlichen Kampfjets intensivieren. Zudem sollen die Kriegsmarinen beider Staaten, besonders im Schwarzmeerraum, enger zusammenarbeiten.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung. Großbritannien will bis zum Jahresende 15 speziell für die Ukraine entwickelte Gravehawk-Flugabwehrsysteme liefern. Allerdings gelten diese als weniger leistungsstark als die amerikanischen Patriot-Systeme oder das deutsche Iris-T-System. Dieses auf X verbreitete kurze Video soll das neu entwickelte System zeigen:

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Ukraine baut eigene Waffenproduktion aus

Parallel zur internationalen Kooperation intensiviert die Ukraine ihre eigene Rüstungsproduktion. Nach Angaben des ukrainischen Ministers für strategische Industrien, Herman Smetanin, wurden 2023 etwa 2,5 Millionen Mörser- und Artilleriegeschosse sowie die gleiche Menge an Drohnenmunition produziert. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die gesamte Waffenproduktion versechsfacht.

Für 2025 setzt die Ukraine ambitionierte Ziele: Geplant sind die Produktion von 3.000 Raketen und 30.000 weitreichenden Drohnen. Laut Präsident Selenskyj stammt bereits etwa ein Drittel der eingesetzten Waffen aus ukrainischer Produktion. Besonders im Bereich der Drohnentechnologie sieht sich die Ukraine als führend im Vergleich zur russischen Militärindustrie.

Selenskyj betonte zudem, dass Drohnen in der Ukraine günstiger hergestellt werden könnten als in anderen europäischen Ländern. Weitere Investitionen von internationalen Partnern in den ukrainischen Rüstungssektor seien geplant, um die Produktion weiter zu steigern.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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