Mysteriöser Todesfall Russischer Ölmagnat stirbt nach Sturz aus Fenster
Die Behörden sprechen von Suizid, Freunde haben einen anderen Verdacht: Michail Rogatschew ist tot.
Der russische Ölmagnat Michail Rogatschew ist am Samstagmorgen tot vor seinem Haus in Moskau gefunden worden. Er soll aus dem zehnten Stock seiner Wohnung gestürzt sein, wie lokale Medien berichten. Der britische "Telegraph" schreibt, dass ein Agent des russischen Auslandsgeheimdienstes SVR den Leichnam entdeckt habe, als er mit dem Hund eines Vorgesetzten spazieren gegangen sein soll. Offiziell wird der Tod des 64-Jährigen als Suizid behandelt. Rogatschew, der früher für den zerschlagenen Ölkonzern Jukos arbeitete, hinterließ Berichten zufolge einen Abschiedsbrief. Er war an Krebs erkrankt.
Allerdings zweifeln Freunde und Verwandte die Suizidtheorie an. Sie betonten, dass Rogatschew sich in guter Stimmung befunden habe und kein Anzeichen für eine Selbsttötung gegeben habe, wie unter anderem die "Daily Mail" berichtet. In der Vergangenheit hatte Rogatschew unter anderem als Geschäftsführer für die Onexim-Gruppe und als stellvertretender Generaldirektor bei Norilsk Nickel, einem Bergbauunternehmen, gearbeitet. Norilsk Nickel gehört Wladimir Potanin, dem laut "Forbes" reichsten Mann Russlands.
Auch andere reiche Russen starben mysteriös
Der Fall Rogatschew reiht sich ein in eine Serie mysteriöser Todesfälle von hochrangigen russischen Wirtschaftsvertretern, insbesondere aus der Energiebranche. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind bereits fast ein Dutzend prominenter Geschäftsleute auf ungewöhnliche Weise ums Leben gekommen. Zu diesen Fällen gehört beispielsweise Leonid Schulman, der im Januar 2022 tot in einem Haus nördlich von Sankt Petersburg aufgefunden wurde. Schulman war Leiter der Transportabteilung von Gazprom Invest, einem Tochterunternehmen des russischen Energieriesen Gazprom.
Ebenfalls im Zusammenhang mit Gazprom steht der Tod von Alexander Tjulakow, der im Februar 2022 in seiner Garage in Sankt Petersburg tot aufgefunden wurde – nur einen Tag nach dem Beginn des Ukraine-Krieges. Ähnlich mysteriös war auch der Tod von Rawil Maganow, dem Vorsitzenden des Ölkonzerns Lukoil, der im September 2022 aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses gestürzt sein soll. Auch sein Nachfolger, Wladimir Nekrassow, verstarb wenig später, angeblich an Herzversagen.
Auffällig ist, dass viele dieser Todesfälle auf den ersten Blick als Suizid oder natürliche Todesursache behandelt werden. Beobachter werfen jedoch immer wieder die Frage auf, ob diese Tode möglicherweise mit politischen Konflikten oder internen Machtkämpfen innerhalb der russischen Elite zusammenhängen.
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- merkur.de: "Nächster mysteriöser Todesfall: Öl-Tycoon und Putin-Kritiker tot aufgefunden" vom 21. Oktober 2024
- telegraph.co.uk: "Former Russian oil executive found dead after ‘fall’" (englisch) vom 20. Oktober 2024