Bei Ceuta Tausende Menschen versuchen EU-Grenze zu überqueren – 150 Festnahmen
Rund 3.000 Menschen haben versucht, die spanische Grenze zu überwinden. Die Behörden glauben, dass es sich um einen koordinierten Versuch gehandelt hat.
In Marokko haben die Behörden im Zuge eines Ansturms von Flüchtlingen auf die spanische Exklave Ceuta 152 Menschen festgenommen. Sie werden beschuldigt, über Online-Netzwerke zu dem massenhaften Versuch der illegalen Grenzüberquerung aufgerufen zu haben, teilte ein Regierungssprecher mit. In den vergangenen Tagen strömten Tausende überwiegend junge marokkanische Männer in die nördliche Stadt Fnideq, um die stark gesicherte Grenze ins benachbarte Ceuta zu überwinden und so in die Europäische Union (EU) zu gelangen.
Laut dem Regierungssprecher starteten rund 3.000 Menschen den Versuch allein. Alle seien aber von den marokkanischen Sicherheitskräften daran gehindert worden. Menschenrechtler sprachen von dem massivsten Einsatz der Sicherheitskräfte, den die Stadt je erlebt habe. Videos lokaler Medien zeigten junge Menschen, die Steine auf Sicherheitskräfte warfen, als sie daran gehindert wurden, sich der Grenze zu Ceuta zu nähern.
Marokko soll mehr als 45.000 illegale Einreise vereitelt haben
Marokko und Spanien haben die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der illegalen Migration verstärkt, seit die Regierung in Madrid 2022 einen marokkanischen Autonomieplan für die umstrittene Westsahara unterstützt. In den ersten acht Monaten dieses Jahres hat Marokko dem Innenministerium zufolge 45.015 Menschen an der illegalen Einreise nach Europa gehindert.
Die verschärfte Überwachung der marokkanischen Nordgrenzen hat immer mehr Migranten dazu veranlasst, auf die riskantere und längere Atlantikroute zu den Kanarischen Inseln auszuweichen. Die beiden spanischen Enklaven an der marokkanischen Mittelmeerküste, Ceuta und Melilla, sind die einzigen Landgrenzen zwischen der EU und Afrika. Sie erleben immer wieder Wellen von Migrationsversuchen von Menschen, die versuchen, Europa zu erreichen.
- Nachrichtenagentur Reuters