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Migration und Ukraine: Russland will Deutschland wohl gezielt destabilisieren


Gezielte Desinformationskampagne
Russland nutzt Flüchtlinge offenbar im Informationskrieg

Von t-online
04.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Russlands Präsident Wladimir Putin: Ein Bericht zeigt, wie Russland einen Keil zwischen die Ukraine und ihre Verbündeten treiben will.Vergrößern des Bildes
Russlands Präsident Wladimir Putin: Ein Bericht zeigt, wie Russland einen Keil zwischen die Ukraine und ihre Verbündeten treiben will. (Quelle: IMAGO/Sergey Guneev)

Interne Dokumente des russischen Auslandsgeheimdienstes gewähren Einblicke in Moskaus Informationskriege gegen den Westen. Deutschland steht offenbar im Fokus der Strategien.

Interne Dokumente des russischen Auslandsgeheimdienst SWR legen offen, dass Moskau gezielte Kampagnen zur Destabilisierung westlicher Gesellschaften plant. Laut diesen Unterlagen, die dem "Spiegel" und der Investigativplattform "The Insider" vorliegen, soll unter anderem ein Klima der Angst in europäischen Ländern geschürt werden. Besonders Deutschland wird als Zielland dieses Informationskriegs genannt.

Ziel ist es demnach, das Unterbewusstsein des Zielpublikums mit "kognitive Attacken" zu überwältigen und so "Panik und Horror" zu erzeugen, heißt es in dem Bericht. Russland konzentriere sich darauf, einen Keil zwischen die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer zu treiben und somit die westlichen Gesellschaften zu spalten. Besondere Aufmerksamkeit gelte dabei dem Thema ukrainischer Flüchtlinge und deren Inanspruchnahme von europäischen Sozialsystemen.

Migranten als "Waffe" im Informationskrieg

In den Dokumenten werde das Thema ukrainischer Migranten besonders hervorgehoben: Die "zunehmenden Ansprüche ukrainischer Migranten und die dadurch hervorgerufenen Irritationen der lokalen Bevölkerungen" seien ein hocheffizientes Mittel für den Netzkrieg in der EU. Es brauche künftig ein "zielgerichtetes, aktives und offensives" Vorgehen, bei dem Konflikte betont und Proteste angeheizt werden sollen.

Die bisherige Strategie, auf eigene Propagandasender wie "Sputnik" und "RT" zu setzen, zeige seit Jahrzehnten kaum Wirkung. Deswegen propagieren die Dokumente auch gezielte Aktionen auf der Straße, wie inszenierte Protestaktionen. Die dabei entstehenden Fotos und Videos sollen als Material für spätere Internet-Kampagnen dienen.

Auf eine Anfrage des "Spiegel" reagierte die russische Botschaft in Berlin nicht. Auch der erwähnte SWR-Abteilungsleiter äußerte sich nicht zu den veröffentlichten Informationen. Unabhängige Experten halten die Inhalte der Dokumente jedoch für plausibel.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
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