38 ermordete Politiker Extreme Gewalt in Mexiko – Nun wird sie wohl Präsidentin
Mindestens 38 Politiker wurden im Vorfeld der Wahlen in Mexiko ermordet. Nun steht wohl fest, wer das Präsidentenamt bekleiden wird. Es ist in jedem Fall eine Frau.
Nach den von Gewalt überschatteten Wahlen in Mexiko am Sonntag ist die linke Regierungskandidatin Claudia Sheinbaum laut der offiziellen Hochrechnung zu Mexikos erster Präsidentin erklärt worden. Die Ex-Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, die als Favoritin galt, erhielt bei der Präsidentenwahl am Sonntag zwischen 58,3 und 60,7 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt des lateinamerikanischen Landes am Sonntagabend (Ortszeit) mitteilte.
Nach der Auszählung von rund 5.600 repräsentativen Wahllokalen landete demnach die Oppositionskandidatin Xóchitl Gálvez auf dem zweiten Platz mit 26,6 bis 28,6 Prozent der Stimmen. Die Ankündigung des Wahlamts wurde ohne Begründung mehrmals verschoben, was zu einer Situation der Ungewissheit führte. "Sie lügen wie immer", schrieb Gálvez auf der Nachrichtenplattform X vor der Veröffentlichung der Daten.
Der Vorsitzende der Regierungspartei Morena, Mario Delgado, sagte vor Anhängern in Mexiko-Stadt, Sheinbaum habe mit einem "sehr großen" Vorsprung gewonnen. Das amtliche Endergebnis steht noch aus. Neben dem Präsidentenamt werden auch der Kongress, die Regierungen mehrerer Bundesstaaten sowie mehr als 20.000 öffentliche Ämter neu besetzt.
38 Kandidaten im Wahlkampf ermordet
Sheinbaums Gegenkandidatin aufseiten des rechtsgerichteten Oppositionsbündnisses ist die indigene Unternehmerin Xóchitl Gálvez (61). Je nach Umfrageinstitut lag Sheinbaum in den Vorwahlumfragen 20 bis 30 Prozentpunkte vor Galvez. Zum ersten Mal in der Geschichte des spanischsprachigen Landes führen damit zwei Frauen das Rennen um die Präsidentschaft an.
Sowohl der Wahlkampf als auch die Stimmabgabe waren von gewaltsamen Zwischenfällen geprägt. Die Abstimmung in der mexikanischen Stadt Coyomeapan im Bundesstaat Puebla wurde nach Angaben der staatlichen Wahlbehörde am Sonntag unterbrochen, nachdem in einem Wahllokal mindestens eine Person getötet worden war.
Die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte einen weiteren Todesfall in einem Wahllokal in Tlapanalapan, ebenfalls in Puebla. 38 Kandidaten wurden im Wahlkampf getötet. Die tödliche Gewalt hat Befürchtungen über eine Bedrohung der Demokratie durch rivalisierende Drogenkartelle genährt.
- Nachrichtenagentur Reuters