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Ukraine-Krieg: Hilft Elon Musks Starlink dem russischen Angriffskrieg?


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Ein Glücksfall für Russland
Musks Technologie löst Putins größtes Problem


10.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Elon Musk (Archivbild): Der Tesla-Chef ist nicht mehr so beliebt, wie er einst war. (Quelle: Gonzalo Fuentes/reuters)

Setzt Russland Elon Musks Starlink-Technologie an der Front ein? Das legt eine US-Recherche nahe. Auch das Pentagon ist alarmiert.

Elon Musk war entsetzt: "How am I in this war?" "Wie", fragte einer der reichsten und einflussreichsten Männer der Welt seinen Biografen, "kann es sein, dass ich ein Teil dieses Krieges bin?" Musk sagte in jenem Gespräch mit Walter Isaacson 2023, die Nutzung seines Internetservices Starlink durch die Ukraine im Krieg gegen Russland sei für ihn problematisch: Starlink sei für die "friedliche Nutzung" geschaffen worden.

Musk ging damals sogar so weit, dass er der Ukraine verwehrte, Starlink auf der Krim aktiv zu nutzen. Laut Starlinks Website ist der Service außerdem an den ukrainischen Grenzen zu Russland und Belarus sowie in Teilen der Ostukraine nicht verfügbar. Nun soll allerdings Russland begonnen haben, Starlink zu nutzen – ausdrücklich zu militärischen Zwecken. Das geht aus einer Recherche des "Wall Street Journal" hervor.

Starlink ist ein Satellitennetzwerk, über das Nutzern Highspeed-Internet zur Verfügung gestellt werden kann. In Russland ist die Technologie eigentlich verboten, auch weil die Regierung dann die Informationen, die durch einen freien Internetzugang zugänglich wären, nicht mehr kontrollieren könnte. Und doch soll der Dienst seinen Weg in die Hände des russischen Militärs gefunden haben, schreibt das "Wall Street Journal" – durch dubiose Schwarzmarktverbindungen.

Ein Onlineshop namens "shopozz.ru" beispielsweise sei eigentlich auf den Vertrieb von Staubsaugern und Handyhalterungen für Autos spezialisiert – verkaufe plötzlich aber auch Starlink-Nutzerterminals, die außerhalb Russlands registriert sind und damit auch in Russland Zugriff auf den Internetservice haben. Gerüchte darüber hatte es schon zu Beginn des Jahres gegeben, auch t-online hatte berichtet. Diese scheinen sich nun zu bestätigen.

Doch wie kommen die eigentlich verbotenen Terminals des US-Unternehmens SpaceX nach Russland und in die Hände des Militärs? Die "Wall Street Journal"-Recherche spricht von einem großflächigen Schmugglernetzwerk, das sich unter anderem durch Teile Afrikas, Südostasiens und die Vereinigten Arabischen Emirate ziehe. Die Starlink-Terminals würden so "gewaschen", durchlaufen also unzählige Hände, bis sie in den Händen von Amerikas geopolitischem Widersacher, Russland, landen. Aus Moskau, so berichtet es eine Schwarzmarktquelle, sollen die Geräte dann an die Front geliefert werden.

Russland hatte Probleme beim Funk

Für Putins Armee ist Starlink ein absoluter Glücksgriff, gleicht es doch eine der großen Schwächen Russlands auf dem Schlachtfeld aus. Gerade zu Kriegsbeginn Anfang 2022 hatten russische Soldaten große Kommunikationsprobleme. Zwischen Front und Kommandozentrale soll es zeitweise so gut wie keinen Austausch gegeben haben. Der Grund: Russland verfügte nur über rudimentäre Funktechnologie, nutzte teilweise offene Radiokanäle, die die Ukraine schnell blockieren konnte.

Russland reagierte, stellte eigens gebaute, modernere Geräte zur Verfügung. Doch auch hier gab es Probleme: Die nötige Menge an Funktechnologie konnte man selbst nicht herstellen, und die Geräte, die ausgeliefert wurden, waren oft fehlerhaft.

Musk: keine direkten Verkäufe an Russland

Durch den Einsatz von Musks Starlink könnte Russland sein großes Kommunikationsproblem endgültig gelöst haben. Außerdem habe die Satelliten-Technologie einen weiteren Vorteil, erklärt Thomas Withington vom "Royal United Services Institute", einer Londoner Denkfabrik: "Das Starlink-Kommunikationssystem kann dazu eingesetzt werden, Drohnen zu kontrollieren." Russland fliegt immer wieder Drohnenangriffe auch auf nichtmilitärische Ziele in der Ukraine.

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Und Musk? Der antwortete bei X bereits im Februar auf die Gerüchte um Starlink in Russland: Die Berichte, dass SpaceX Starlink-Terminals nach Russland verkaufe, seien falsch. Zu Schwarzmarktverkäufen äußerte sich Musk nicht. SpaceX erklärte zuletzt in einer Mitteilung, man werde Starlink-Geräte, die von unautorisierten Nutzern aktiviert werden, abschalten.

Darauf scheint nun auch die Politik in den USA zu drängen: Viele Demokraten sehen Musks Rolle zwischen Russland und der Ukraine sowieso kritisch. John Plumb, Pentagon-Staatssekretär für Weltraumpolitik, erklärte am Freitag, man versuche, Russlands Starlink-Nutzung an der Front zu unterbinden, "in Zusammenarbeit mit der Ukraine und mit Starlink". Doch für den Moment laufen die Geräte noch – und machen Elon Musks Technologie zum Teil des russischen Angriffs auf die Ukraine.

Verwendete Quellen
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