Nach Angriff auf US-Truppen Biden hat sich für eine Antwort entschieden
Drei US-Soldaten starben bei einem Angriff einer irakischen Miliz. US-Präsident Biden hat sich nun wohl entschieden, wie er den pro-iranischen Kämpfern entgegentreten will.
Nach dem tödlichen Angriff auf US-Soldaten in Jordanien hat der US-Präsident Joe Biden sich nach übereinstimmenden Medienberichten dazu entschieden, wie die USA darauf reagieren möchte. Die Methode selbst nannte er nicht, allerdings sagte er im Weißen Haus: "Ich glaube nicht, dass wir einen weiteren Krieg im Nahen Osten brauchen."
Er wurde von Journalisten ebenfalls gefragt, ob der Iran dafür verantwortlich gemacht werden sollte. "Ich mache sie [den Iran] in dem Sinne verantwortlich, dass sie die Waffen an die Leute liefern, die das getan haben", sagte er. Der Iran selbst weist jede Verwicklung zurück.
"Nicht nur eine einzelne Aktion"
John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, sagte, die USA könnten in ihrer Reaktion einen "abgestuften Ansatz" verfolgen. Das meint: "Nicht nur eine einzelne Aktion, sondern möglicherweise mehrere Aktionen über einen bestimmten Zeitraum hinweg", sagte er gegenüber Reportern.
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Das Leitprinzip bestehe laut Kirby darin, sicherzustellen, dass "wir die Möglichkeiten, die diese Gruppen haben, um sie gegen unsere Truppen und unsere Einrichtungen einzusetzen, weiter einschränken." Kirby fügte hinzu: "Der Präsident wird tun, was er tun muss, um unsere Truppen und unsere Einrichtungen zu schützen und für unsere nationale Sicherheit zu sorgen."
Indes hat die für den Angriff verantwortliche proiranische Terrormiliz aus dem Irak eine Aussetzung aller Angriffe auf amerikanische Truppen angekündigt. Man wolle die Regierung in Bagdad nicht in Verlegenheit bringen, teilte die Gruppe Kataib Hisbollah am Dienstag mit.
Biden steht unter Druck
Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums ging nicht direkt auf die Ankündigung ein, sondern verwies darauf, dass es seit dem Angriff am Sonntag drei weitere gegeben habe. Man habe "die iranischen Stellvertretergruppen" aufgefordert, ihre Attacken einzustellen. "Das haben sie nicht getan, und deshalb werden wir zu einem Zeitpunkt und auf eine Art unserer Wahl reagieren."
Nach Angaben der irakischen Regierung gingen der Ankündigung von Kataib Hisbollah Verhandlungen von Ministerpräsident Mohammed Schia Al-Sudani mit dem Ziel voraus, eine Eskalation zu verhindern. Aus Regierungskreisen in Bagdad hieß es, der Angriff sei "offensichtlich ein Schritt zu viel" gewesen. Nun stünden alle am Scheideweg.
Bei dem Drohnenangriff am Sonntag waren drei US-Soldaten getötet und mehr als 40 verletzt worden. Die USA hatten erklärt, die Tat trage die Handschrift von Kataib Hisbollah. US-Präsident Joe Biden ist in einem Wahljahr durch den Angriff innenpolitisch unter Druck geraten: Die Republikaner haben ihm Untätigkeit vorgeworfen.
- Nachrichtenagentur Reuters
- bbc.com: "Biden says he has decided US response to Jordan attack"