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Jamshid Sharmahd: Deutscher in iranischer Gefangenschaft ruft Familie an


Deutscher ruft Ehefrau an
Seltenes Lebenszeichen aus iranischer Gefangenschaft

Von t-online, fho

02.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Jamshid Sharmahd: Dem Deutsch-Iraner droht die Todesstrafe.Vergrößern des Bildes
Jamshid Sharmahd (Archivbild): Dem Deutsch-Iraner droht die Todesstrafe. (Quelle: Mohammadhosein Movadedinejad/Tasnim News Agency)

Seit mehr als drei Jahren sitzt Jamshid Sharmahd in Iran im Gefängnis – zum Tode verurteilt. Nun konnte seine Familie mit ihm sprechen.

"Ich stehe unter Schock", schreibt Gazelle Sharmahd auf der Plattform X, früher Twitter. Ihr Vater sitzt im iranischen Gefängnis, ist zum Tode verurteilt, doch nun konnte er mit seiner Familie telefonieren. Sharmahd habe mit seiner Frau sprechen dürfen, so die Tochter.

"Nach 1185 Tagen Folter in Einzelhaft konnte meine Mutter ihn kaum verstehen, seine Stimme war so schwach, dass man seine Worte kaum verstehen konnte, sein Herz so schwach, dass er kaum ein paar Schritte in seiner Zelle machen konnte, ohne Erschöpfung und stechende Schmerzen", beschreibt seine Tochter das Gespräch. "Seine ersten Worte waren: 'Was wird getan, um mich hier rauszuholen?'"

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Der deutsch-iranische Journalist wurde vor mehr als drei Jahren durch das islamische Regime in den Iran entführt. Dort erwartet ihn die Todesstrafe. Seitdem kämpft seine Familie um sein Leben – und fühlt sich von der deutschen Regierung dabei alleingelassen. Das prangert seine Tochter auch in ihrem aktuellen Beitrag an.

"Mein Herz ist zweigeteilt"

"Mein Herz ist zweigeteilt, ich freue mich über das Lebenszeichen, obwohl Deutschland und die USA, seine Regierungen, die ihn hätten retten sollen, ihn 3,5 Jahre lang unter Schmerzen leiden ließen", so Gazelle Sharmahd. Und sie hegt einen schrecklichen Verdacht: Der Iran könnte den Anruf nur erlaubt haben, weil sie selbst wüssten, dass ihr Vater "die brutalen Bedingungen nicht länger überleben wird".

Jamshid Sharmahd wurde 1955 im Iran geboren. Er war sieben Jahre alt, als seine Familie nach Deutschland zog. Seit 1995 besitzt er die deutsche Staatsbürgerschaft. 2003 zog der Softwareingenieur mit seiner Frau und zwei Kindern in den US-Bundesstaat Kalifornien. Dort engagierte er sich für die monarchistische iranische Exil-Oppositionsbewegung Tondar, indem er deren Website, TV-Sender und Radiosender moderierte.

Das islamische Regime bezeichnet die Bewegung als Terrororganisation und macht sie etwa für den Anschlag im Jahr 2008 auf die Seyyed-al-Shohada-Moschee in Shiraz verantwortlich. Beweise dafür gibt es nicht. Trotzdem ließ das Regime im Januar 2010 zwei Männer hinrichten, denen sie eine Mitgliedschaft in der Bewegung vorwarf. Es sei ein "grob unfairer Prozess" gewesen, berichtete damals die Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Im Juli 2020 war dann Jamshid Sharmahd nicht mehr von einer Geschäftsreise zurückgekehrt. Kurz darauf hatte das Regime ein Video von ihm als Gefangenem veröffentlicht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • twitter.com: Account @GazelleSharmahd
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