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Kosovo warnt: "Serbien bereitet Invasion auf unser Land vor"


Kosovo warnt
"Serbien bereitet eine Invasion auf unser Land vor"

Von afp, mam

03.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Polizisten im Kosovo (Archivbild): Auf die Patrouille gab es einen tödlichen Angriff.Vergrößern des Bildes
Polizisten im Kosovo (Archivbild): Auf die Patrouille gab es einen tödlichen Angriff. (Quelle: OGNEN TEOFILOVSKI/reuters)
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Nach einem tödlichen Angriff auf Polizisten spricht die kosovarische Außenministerin Gërvalla-Schwarz von einem "Terroranschlag". Sie fordert die EU zum Handeln auf.

Nach einem tödlichen Angriff auf eine kosovarische Polizei-Patrouille Ende September im Nordkosovo hat Serbien die Festnahme des mutmaßlichen Anführers vermeldet. Milan Radoičić sei für 48 Stunden in Untersuchungshaft genommen und der Belgrader Staatsanwaltschaft übergeben worden, teilte das serbische Innenministerium am Dienstag mit. Die Polizei habe die Wohnung des Verdächtigen sowie weitere Objekte durchsucht. Wo Radoičić festgenommen wurde, teilte das Ministerium nicht mit.

Kosovo verurteilte die Tat als "Terroranschlag" durch Serbien. "Was am Sonntag, dem 24. September 2023, geschah, war ein offener Akt der Aggression Serbiens gegen die Republik Kosovo", sagte Donika Gërvalla-Schwarz, stellvertretende Premierministerin und Außenministerin Kosovos, im Gespräch mit dem britischen "Guardian" am Dienstag. Serbien wies die Verantwortung demnach zurück.

Radoičić bekannte sich zu Angriff

Am Sonntag vor einer Woche war bei einem Angriff auf die Polizei-Patrouille im Nordkosovo ein Polizist getötet worden. Später verschanzten sich etwa 30 bewaffnete Männer in einem serbisch-orthodoxen Kloster in dem Dorf Banjska. Drei bewaffnete Serben wurden bei Schusswechseln mit der Polizei getötet.

Am vergangenen Freitag bekannte sich Radoičić dazu, die Gruppe hinter den Angriffen ohne das Wissen Belgrads organisiert zu haben. Der Geschäftsmann gehörte bis vor Kurzem zu einem der einflussreichsten kosovo-serbischen Politiker. Vergangene Woche trat er als Vizechef der Serbischen Liste (Srpska Lista), der wichtigsten politischen Gruppierung der Kosovo-Serben, zurück.

Am selben Tag durchsuchten kosovarische Spezialeinheiten Radoičićs Grundstücke im Norden des Landes, am Samstag wurde der Ex-Politiker erstmals von der serbischen Polizei verhört. Kurz zuvor hatte der serbische Präsident Aleksandar Vučić erklärt, Radoičić befinde sich in "Zentralserbien" und stehe den serbischen Behörden zur Befragung zur Verfügung.

"Große serbische Militärpräsenz"

Die USA warnten nach den Angriffen vor einer "großen serbischen Militärpräsenz entlang der Grenze zum Kosovo" und forderten Belgrad auf, seine an der Grenze zum Kosovo stationierten Truppen abzuziehen. Washington und Berlin warnten vor einer Eskalation. Serbien versicherte daraufhin am Montag, die Zahl der Soldaten an der Grenze sei wieder auf einem "normalen" Niveau. Die Zahl der Soldaten sei von 8.350 auf 4.500 verringert worden.

Die USA begrüßten die von Serbien vermeldete Reduzierung der Truppenstärke, gaben jedoch an, dies noch zu verifizieren. "Wir werden auf eine weitere Bestätigung warten. Aber wenn es stimmt, wäre das ein willkommener Schritt", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Montag. Zugleich äußerte sich das US-Außenministerium "weiterhin besorgt" über die zunehmenden Spannungen "und die sporadische Gewalt im Nordkosovo". Washington ermutige beide Seiten, "zum von der EU geförderten Dialog zurückzukehren".

"Serbien bereitet Invasion auf unser Land vor"

In Kosovo aber fordert man nach dem Angriff auf die Polizei im Nordkosovo und mit Blick auf die an der Grenze stationierten Soldaten statt eines Dialoges Sanktionen der EU gegen Serbien. "Sehen Sie, während wir in Brüssel einen sogenannten Normalisierungsdialog führten, bereitete sich Serbien auf eine Invasion in unser Land vor. Nur der professionellen und rechtzeitigen Reaktion unserer Polizei ist es zu verdanken, dass der Terroranschlag keinen Erfolg hatte", so Außenministerin Gërvalla-Schwarz am Dienstag im Gespräch mit dem "Guardian".

"Jetzt kann nichts mehr so bleiben, wie es war. Wir brauchen klare Maßnahmen der EU und des Westens gegen Serbien", sagte sie. Worum es in dem Konflikt zwischen Serbien und Kosovo geht, lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
  • theguardian.com: "'Nothing can remain as it was,' Kosovo's foreign minister says amid tensions" (englisch)
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