Angriff auf ukrainische Wohnhäuser Russische Rakete tötet 18 Menschen

Ein russischer Raketenschlag in Krywyj Rih hat laut ukrainischen Angaben viele zivile Opfer gefordert. Präsident Selenskyj fordert eine klare internationale Reaktion.
In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih sind durch einen russischen Raketenschlag nach Behördenangaben mindestens 18 Menschen getötet worden. "Darunter sind auch sechs Kinder", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Mehr als 60 weitere Personen sind nach Angaben der Militärverwaltung verletzt worden. Der Angriff sei mit einer ballistischen Rakete durchgeführt worden.
Getroffen worden sei eine gewöhnliche Stadt, der Schlag sei gegen eine belebte Straße und Wohnhäuser geführt worden, beklagte Selenskyj. "Es gibt nur einen Grund, warum das weitergeht: Russland will keine Feuerpause, und wir sehen das." Der ukrainische Staatschef forderte, den Druck auf Moskau zu erhöhen: Amerika, Europa und der Rest der Welt hätten genügend Möglichkeiten, um Russland zu zwingen, Terror und Krieg einzustellen.
"Diese Angriffe können nicht zufällig sein - die Russen wissen genau, was sie angreifen. Sie wissen, dass es sich um Energieanlagen handelt, die gemäß den Zusagen Russlands an die amerikanische Seite vor Angriffen geschützt werden sollten", schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
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Autos und Garagen seien in Brand geraten und mehrstöckige Wohnhäuser beschädigt worden, erklärte Gebietsgouverneur Serhij Lyssak. Die Zahl der Opfer dürfte noch zunehmen. Die Heimatstadt von Präsident Selenskyj liegt gut 70 Kilometer von der Frontlinie entfernt.
Kreml behauptet, ausländische Ausbilder getroffen zu haben
Das russische Militär bestätigte später den Schlag gegen Krywyj Rih. Moskau behauptete, dass bei dem "Hochpräzisionsschlag"ein Restaurant getroffen wurde, in dem sich ukrainische Kommandeure mit westlichen Instrukteuren getroffen hätten. Belege legte der Kreml nicht vor. "Durch den Schlag lagen die Verluste des Gegners bei 85 Soldaten und Offizieren ausländischer Staaten", heißt es in der Pressemitteilung. Zudem seien rund 20 Militärfahrzeuge zerstört worden. Zu zivilen Opfern machte Moskau keine Angaben. Auf von ukrainischer Seite und in sozialen Medien veröffentlichten Bildern vom Ort des Angriffs waren keine Hinweise auf militärische Ziele oder Fahrzeuge zu sehen.
- Nachrichtenagentur dpa