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Militäranlage im Iran angegriffen


Berichte über Explosionen
Drohnenangriff auf Militäranlage im Iran

Von dpa, reuters, t-online
Aktualisiert am 29.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Iranische Feuerwehrleute im Einsatz (Archivbild): Aus Isfahan wird eine Explosion in einer Militäranlage gemeldet.Vergrößern des Bildes
Iranische Feuerwehrleute im Einsatz (Archivbild): Aus Isfahan wird eine Explosion in einer Militäranlage gemeldet.
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Aus dem Iran werden Explosionen gemeldet. In Isfahan ist eine Militäranlage angegriffen worden, bestätigt die Regierung in Teheran.

Im Iran hat es einen Drohnenangriff auf eine Militäranlage gegeben. Ziel der Attacke mit drei "Mikro-Drohnen" in der Nacht auf Sonntag sei ein Industriekomplex des Verteidigungsministeriums nördlich der Stadt Isfahan gewesen, teilte das Ministerium nach Angaben der Nachrichtenagentur Irna mit.

Eine der Drohnen wurde demnach von der Flugabwehr zerstört, während zwei andere explodiert seien. Durch den Angriff gegen 23.30 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MEZ) wurden den Angaben zufolge geringfügige Schäden am Dach eines Gebäudes verursacht. Es sei aber niemand verletzt worden. Bei dem ins Visier genommenen Gebäude handelt es sich Irna zufolge um eine Munitionsfabrik. Der Angriff habe "keinerlei Unterbrechung" der Aktivität des Komplexes verursacht.

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Expertenteam soll Angriff untersuchen

In der Region verfügt der Iran auch über mehrere Atomforschungsanlagen, darunter eine Anlage zur Umwandlung von Uran. Im April 2021 hatte Teheran angekündigt, dass am Standort Natans in der Provinz Isfahan die Produktion von auf 60 Prozent angereichertem Uran begonnen habe. Demnach näherte sich der Iran damit der Anreicherung auf 90 Prozent an, die für die Herstellung einer Atombombe erforderlich ist. Außenminister Hossein Amir-Abdollahian teilte nach dem Angriff mit, dieser könne den Iran nicht von der Entwicklung "friedlicher Atomkraft" abbringen.

Irna zufolge soll es sich bei den Drohnen um Quadrocopter gehandelt haben, also mit vier Rotoren ausgestattete Drohnen. Das nach der Abwehr des Angriffs am wenigsten beschädigte Fluggerät sei den in dem Komplex stationierten Sicherheitskräften übergeben worden. Die iranische Regierung will ein Expertenteam nach Isfahan schicken, um die Hintergründe der Angriffe auf eine Militäranlage zu untersuchen.

Brand in Fabrik im Nordwesten

Auch aus zwei anderen Orten, Hamedan und Karaj, wurden auf Twitter Explosionen gemeldet. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht. Offenbar sollen die iranischen Luftstreitkräfte aktiviert worden sein.

Gleichzeitig kam es im Nordwesten des Landes zu einem Großbrand bei einer ölverarbeitenden Fabrikanlage. Dutzende Feuerwehrleute bekämpften in der Nacht unweit der Provinzhauptstadt Tabris den Brand, der laut Medienberichten aus bisher ungeklärten Gründen ausgebrochen war. Mindestens eine Einsatzkraft wurde verletzt. Der Brand sei so verheerend gewesen, dass auch ein Feuerwehrauto Opfer der Flammen wurde. Videos der Agentur Fars zeigten ein Flammenmeer.

Iran machte zuvor Israel für verdeckte Aktionen verantwortlich

In den vergangenen Jahren hatte Teheran Israel mehrere verdeckte Aktionen auf iranischem Boden vorgeworfen, darunter die Tötung des Wissenschaftlers Mohsen Fachrisadeh. Der Kernphysiker war im November 2020 bei einem Attentat auf sein Auto nahe Teheran getötet worden. Fachrisadeh war wegen seiner Rolle im iranischen Atomprogramm mit US-Sanktionen belegt, als er getötet wurde. Israel hat sich nie zu der Tötung geäußert.

Die Verhandlungen über das internationale Atomabkommen mit dem Iran stecken seit Monaten fest. Die 2015 beschlossene Vereinbarung sollte das iranische Nuklearprogramm begrenzen und sicherstellen, dass das Land keine Atomwaffen baut. Ausgehandelt hatten es die USA, China, Russland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Iran.

Unter dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump stiegen die USA aber 2018 einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten neue Sanktionen gegen Teheran. Daraufhin zog sich auch der Iran schrittweise aus seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen zurück und schränkte die Inspektionen seiner Anlagen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ein.

Verwendete Quellen
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