Russische Machtdemonstration Geheimes Atom-U-Boot "Severodvinsk" läuft in die Ostsee ein
Es gilt als besonders gefährlich: Russland hat eines seiner modernsten U-Boote durch die dänischen Meerengen in die Ostsee geschickt.
Es gilt als eines der geheimsten Atom-U-Boote der russischen Flotte und ist auf dem Weg nach St. Petersburg: "Severodvinsk" heißt das russische Schiff, das am Dienstag von dänischen Kriegsschiffen durch den Fehmarnbelt in die Ostsee eskortiert wurde. Das U-Boot soll dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei den Feierlichkeiten zum "Tag der Marine" am Ende des Monats präsentiert werden.
Ein Offizier der dänischen Armee berichtete dem Portal "navyrecognition.com", das U-Boot, das auch von zwei russischen Schiffen begleitet wurde, habe am Dienstagmittag die Brücke über den Großen Belt passiert.
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Die dänische Marine hatte die Verlegung des U-Boots auf Twitter kommentiert: "Die Reise ist angemeldet und wird von der dänischen Marine verfolgt", hieß es.
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Das rund 10.000 Tonnen Wasser verdrängende U-Boot gehört zur "Yasen"-Klasse der russischen U-Boote. Es hat eine Länge von 130 Metern und ist Teil der russischen Nordflotte am Polarkreis. Es wurde nach dem Ende der Sowjetunion in Sewerodwinsk gebaut – und nach der Werftstadt am Weißen Meer getauft.
Signal an die Nato?
Berüchtigt ist "Severodvinsk" auch wegen seiner Bewaffnung: Im Oktober 2021 soll das U-Boot erstmals einen erfolgreichen Start einer Hyperschallrakete des Typs "Tsirkon" aus dem Weißen Meer durchgeführt haben. Weder von dem Marschflugkörper "Zirkon", eine geheime Waffe Russlands, noch von der "Severodvinsk" gibt es bislang viele Fotos. Durch die Möglichkeit, verschiedene Raketenwaffen zu kombinieren, kann das U-Boot ein breites Spektrum an Kampfeinsätzen erfüllen.
Die Verlegung eines solchen U-Bootes zu Paradezwecken sei schon ein klares Signal an die Nato, wird ein Experte in den "Kieler Nachrichten" zitiert. "Es handelt sich um die Einheit der russischen Marine, die der Nato gerade die größten Kopfschmerzen bereitet. Die Bewaffnung besteht aus weitreichenden Flugkörpern, die mit einem Schlag fast alle Nachschubhäfen der Nato in Nordeuropa angreifen kann", so Johannes Peters, Abteilungsleiter Maritime Strategie und Sicherheit am Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel.
Die "Severodvinsk" kann dem Bericht zufolge im Vergleich zu russischen U-Booten im Schwarzen Meer die achtfache Zahl an Flugkörpern aus einer Wassertiefe von etwa 40 Metern abschießen. Diese kleineren U-Boote werden seit Wochen eingesetzt, um Marschflugkörper auf ukrainische Ziele in Odessa abzuschießen.
- rnd.de: Eskortiert von Landungsschiff: Russlands geheimes Atom-U-Boot läuft in die Ostsee ein (kostenpflichtig)
- thedrive.com: Claims Swirl Around The Fate Of Russia’s Last Huge Typhoon Class Submarine (englisch)
- navyrecognition.com: Danish warships escorting Russian nuclear powered submarine Severodvinsk to Baltic Sea (englisch)