"Weiter auf Diplomatie setzen" Baerbock: Druck auf Putin maximal erhöhen
Außenministerin Annalena Baerbock hat ein Telefongespräch zwischen Olaf Scholz und Wladimir Putin verteidigt. Diplomatische Kanäle seien einer der vielen Wege, der Ukraine zur Seite zu stehen.
Die Bundesregierung bemüht sich nach den Worten von Außenministerin Annalena Baerbock auf verschiedensten Wegen, die Ukraine zu unterstützen und für ein Ende des Krieges zu sorgen. "Wir versuchen auf allen Kanälen, nicht nur den Ukrainern zur Seite zu stehen, dass sie sich verteidigen können, sondern den Druck auf den russischen Präsidenten maximal zu erhöhen, damit diese brutale Bombardierung eingestellt wird und die russischen Truppen sich zurückziehen", sagt Baerbock in der ARD.
Embed
Neben humanitärer Hilfe und militärischer Unterstützung werde aber auch weiter auf Diplomatie gesetzt. Damit die Menschen in der Ukraine in Frieden, Freiheit und Sicherheit leben könnten, müssten als allererstes die Waffen schweigen. "Es ist so richtig und wichtig, dass der Bundeskanzler heute gegenüber dem russischen Präsidenten nochmal deutlich gemacht hat, dass diese Bombardierung von unschuldigen Menschen unverzüglich aufhören muss."
Baerbock: "Die Diplomatie, die stirbt nie"
Zu den Erfolgsaussichten diplomatischer Initiativen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sagte Baerbock in der ARD: "Die Diplomatie, die stirbt nie." Allerdings habe die Welt seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs am 24. Februar "auf brutale Art und Weise" erleben müssen, dass Russlands Staatschef Wladimir Putin all seine Versprechen nicht gehalten habe.
Olaf Scholz hatte am Freitag mit dem russischen Präsidenten telefoniert. "Man muss natürlich an irgendeinem Punkt dazu kommen, dass es auch wieder diplomatische Initiativen geben muss", begründete Regierungssprecher Steffen Hebestreit den Vorstoß. Scholz von Putin ein Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine. "Es muss schnellstmöglich einen Waffenstillstand in der Ukraine geben", schrieb Scholz nach dem Telefonat auf Twitter.
Aus dem Kreml hieß es nach dem Gespräch, Putin habe "ausführlich" über Russlands Ziele in der Ukraine informiert. Ein Fokus der Unterredung habe auf humanitären Aspekten gelegen. Es sei vereinbart worden, dass die Diskussion "auf verschiedenen Kanälen" fortgesetzt werden solle.
Der ehemalige russische Schachweltmeister und Kremlkritiker Garri Kasparow war wenig begeistert von dem Telefonat. "Diese Aufrufe sind idiotisch und schaden der Sache, ukrainische Leben zu retten", schreibt Kasparow auf Twitter.
- Nachrichtenagenturen Reuters, AFP und dpa