Baerbock über Russland "Komplettabhängigkeiten sind ein Sicherheitsrisiko"

Die Abhängigkeit von russischen Energieimporten hat seit Beginn des Ukraine-Krieges heftige Kritik ausgelöst. Außenministerin Baerbock will eine solch missliche Lage für Deutschland nicht noch einmal erleben.
Vor dem Hintergrund der Debatte über russische Energielieferungen hat Außenministerin Annalena Baerbock dazu aufgerufen, ähnliche Abhängigkeiten künftig nicht mehr zuzulassen. "Wirtschaftliche Komplettabhängigkeiten, gerade von Staaten, die unsere Werte nicht teilen, sind ein Sicherheitsrisiko", sagte die Grünen-Politikerin der "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger" (Dienstag). Natürlich könne man sich in einer vernetzten Welt als Exportnation nicht isolieren. "Es ist aber Aufgabe der Politik, auch der Sicherheitspolitik, nie wieder zuzulassen, dass wir so abhängig sind, dass wir politische Entscheidungen nicht frei treffen können."
Baerbock: Russland sollte auch den Letzten die Augen geöffnet haben
Der Wettstreit zwischen liberalen Demokratien und autoritären Regimen stand für sie seit Beginn ihrer Amtszeit oben auf der Agenda. Russland sollte auch dem Letzten die Augen geöffnet haben, sagte Baerbock.
Deutschland bemüht sich wegen des Ukraine-Kriegs, seine Abhängigkeit von russischen Energielieferungen abzubauen. Laut einem Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums vom Sonntag hat Deutschland in den vergangenen Wochen seine Abhängigkeit vor allem von russischem Öl und russischer Kohle verringert. Auch beim Erdgas gab es Fortschritte, aber der Anteil russischen Gases am deutschen Verbrauch ist weiter groß.
- Nachrichtenagentur dpa