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Ukraine: Mehr als hundert Finnen kämpfen freiwillig gegen Russland


Zweifel an Wehrfähigkeit des Heimatlandes
Immer mehr Finnen ziehen für die Ukraine in den Krieg

Von t-online
22.04.2025 - 12:41 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ukrainische Soldaten auf dem Weg zur Front (Archivbild): Über hundert Finnen kämpfen freiwillig auf ihrer Seite. (Quelle: Evgeniy Maloletka/AP/dpa/dpa-bilder)
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Mehr als hundert Finnen kämpfen freiwillig in der Ukraine. Auch im Land wächst die Angst vor Russland deutlich.

Immer mehr finnische Freiwillige schließen sich der Ukraine im Kampf gegen die russische Armee an. Laut dem finnischen Außenministerium befinden sich derzeit etwa 150 Staatsbürger im Einsatzgebiet. Schon im Februar hatte die Regierung extra Informationen für Freiwillige veröffentlicht und dabei von direkten Kampfeinsätzen abgeraten. Bis Ende 2024 sind nach offiziellen Angaben zehn Finnen in der Ukraine ums Leben gekommen.

Einer der Freiwilligen erklärt gegenüber dem finnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk Yle: "Wir können nicht zulassen, dass Russland tut, was es will. Es war an der Zeit, ihnen zu zeigen, wann es genug ist."

Angst vor Russland wächst

Die anhaltende Aggression Russlands hat die öffentliche Meinung auch im Land stark beeinflusst. Einer aktuellen Umfrage der Zeitung "Helsingin Sanomat" zufolge befürchten mittlerweile mehr als die Hälfte der Bevölkerung des direkten Nachbarlandes von Russland einen Angriff – ein Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Wie der "Tagesspiegel" schreibt, spiele dabei auch die eigene Geschichte eine Rolle: Die kollektive Erinnerung an den Winterkrieg von 1939, als das Land 105 Tage gegen die Sowjetunion kämpfte, ist noch sehr präsent.

Präsident sorgat um europäische Sicherheit

Finnlands Präsident Alexander Stubb warnte zum dritten Jahrestag des Kriegsbeginns, ein Sieg Russlands in der Ukraine hätte weitreichende Folgen für ganz Europa. "Wenn wir jetzt zulassen, dass Russland die Existenz eines ukrainischen Staats verhindern will, dann hat nicht nur die Ukraine verloren, sondern auch Europa."

Einige der freiwilligen Kämpfer äußerten beim Sender Yle Zweifel an der Wehrfähigkeit ihres Heimatlandes. Einer von ihnen erklärt: "Wenn Russland jetzt angreifen würde, wäre das Land in Schwierigkeiten. Die anfänglichen Verluste wären katastrophal." Sie bezweifeln, dass die aktuelle militärische Ausbildung auf moderne Kriegsführung vorbereitet sei.

Das finnische Militär widerspricht dieser Darstellung entschieden. Man beobachte die Entwicklungen in der Ukraine genau und passe eigene Strategien sowie Ausbildungsinhalte fortlaufend an.

Dieser Meinung ist auch die finnische Politikwissenschaftlerin Minna Ålander vom Center for European Policy Analysis. Dem Tagesspiegel sagte sie: "Bei der Kritik der beiden Soldaten, die freiwillig in der Ukraine kämpfen, muss man beachten, dass sie vor vielen Jahren ihren Wehrdienst geleistet haben. Vielleicht kennen sie deshalb den aktuellen Stand der Ausbildung nicht." So sei Finnland gut über die aktuellen Entwicklungen der russischen Kriegsführung informiert.

Verwendete Quellen
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