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Selenskyj klagt über Verhalten Deutschlands: "Es kostet uns viel"


Ärger über Waffendebatte
Selenskyj klagt über Verhalten Deutschlands: "Es kostet uns viel"

Von t-online, Mey

Aktualisiert am 29.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj: Hat sich schon früher militärische Hilfe von Deutschland erhofft.Vergrößern des Bildes
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj: Hat sich schon früher militärische Hilfe von Deutschland erhofft. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)

Seit Wochen fordert der ukrainische Präsident schwere Waffen – auch aus Deutschland. Nun berichtet er von schwierigen Gesprächen und ärgert sich über den "deutschen Pragmatismus".

In einer Reportage des US-amerikanischen Nachrichtenmagazins "Time" gibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj detaillierte Einblicke in sein Krisenmanagement der vergangenen Wochen. Ein großes Thema: die Organisation der militärischen Unterstützung durch andere Länder.

Diese benötige die Ukraine dringend, um sich gegen das überlegene russische Militär zu verteidigen, betonte Selenskyj. Während zum Beispiel die USA, die Niederlande sowie das Vereinigte Königreich schnell Hilfe signalisierten, habe diese Bereitschaft aus Deutschland lange Zeit auf sich warten lassen.

"Bei den Deutschen ist die Situation schwierig"

Besonders im Osten des Landes stehen die ukrainischen Streitkräfte weiterhin unter Druck. So wurde die ostukrainische Hafenstadt Mariupol komplett zerstört – weil Russland militärisch klare Vorteile hat. Mit einer weiteren Offensive will die russische Armee noch mehr Gebiete erobern.

In dieser Situation bräuchte es mehr Hilfe auch aus Deutschland, findet Selenskyj. Doch er sagt: "Bei den Deutschen ist die Situation wirklich schwierig. Sie tun so, als wollten sie ihre Beziehungen zu Russland nicht verlieren." Russland ist für Deutschland in erster Linie als Öl- und Gaslieferant wichtig. "Das ist ihr deutscher Pragmatismus, aber es kostet uns viel", so der Präsident.

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Die Ukraine zeigte ihren Frust zuletzt deutlich. So wurde Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier von Selenskyjs Team gebeten, nicht in die Ukraine zu kommen – und das, obwohl er die Reise bereits geplant hatte.

Inzwischen hat sich die deutsche Position gewandelt, es sollen künftig auch schwere Waffen wie Gepard-Schützenpanzer geliefert werden. Auch der Bundestag sendete am Donnerstag ein klares Signal und sprach sich für die Lieferung schwerer Waffen aus. Das hatten Ampelkoalition und Union in einem gemeinsamen Antrag gefordert.

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