Zivilisten getötet Human Rights Watch wirft Russland Einsatz von Streumunition vor
Bei einem russischen Angriff in der ostukrainischen Region Donezk sollen mehrere Zivilisten getötet worden sein. Grund war offenbar der Einsatz international geächteter Streumunition nahe einer Klinik.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erhebt schwere Vorwürfe gegen Russland. Demnach soll bei einem russischen Angriff in der Stadt Vuhledar (Ostukraine) Streumunition eingesetzt worden sein. Bei der Attacke in der Nähe eines Krankenhauses sollen mindestens vier Zivilisten getötet und zehn weitere verletzt worden sein. Zudem seien das Klinikgebäude sowie mehrere zivile Fahrzeuge beschädigt worden.
Human Rights Watch beruft sich in seinem Bericht auf Gespräche mit Augenzeugen sowie die Auswertung von Fotomaterial. Demzufolge konnten Experten sowohl die Verletzungen zweier Opfer begutachten als auch Überreste der verwendeten Rakete und Munition. Es soll sich dabei um eine russische 9M79-Tochka-Rakete sowie Streumunition vom Typ 9N123 handeln.
Kaum kontrollierbare Wirkung
Weltweit haben mehr als 100 Staaten Streumunition wegen ihrer kaum kontrollierbaren Wirkung und der hohen Gefahr ziviler Opfer geächtet. Russland und die Ukraine gehören nicht dazu.
Typischerweise explodiert die Munition in der Luft und verteilt Dutzende, manchmal Hunderte kleine Sprengkörper oder Splitter großflächig. Nach Angaben von Human Rights Watch soll Russland ähnliche Waffen 2020 auch in Syrien eingesetzt haben.
- Bericht von Human Rights Watch
- eigene Recherche