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Schweden: Magdalena Andersson ist neue Ministerpräsidentin


Erste Frau in dem Amt
Andersson zur schwedischen Ministerpräsidentin gewählt

Von dpa, afp, pdi

Aktualisiert am 24.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Magdalena Andersson: Sie ist Schwedens neue Ministerpräsidentin.Vergrößern des Bildes
Magdalena Andersson: Sie ist Schwedens neue Ministerpräsidentin. (Quelle: TT/imago-images-bilder)
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Schweden gilt als Vorreiterland in Sachen Gleichberechtigung. Eine Frau als Regierungschefin hatte das EU-Land bislang aber noch nicht – im Gegensatz zum Rest von Skandinavien. Das ändert sich nun.

Das schwedische Parlament hat Magdalena Andersson zur ersten Frau an der Regierungsspitze gewählt. 117 Abgeordnete votierten am Mittwoch für die 54-jährige Sozialdemokratin. 174 stimmten gegen sie, es gab 57 Enthaltungen. Um Ministerpräsidentin zu werden, durfte Andersson nicht von der absoluten Mehrheit im Parlament abgelehnt werden. Vorausgegangen waren schwierige Verhandlungen.

Die Politikerin war bislang Finanzministerin in Schweden. Ihr Parteifreund Stefan Löfven hatte im August nach sieben Jahren im Amt seinen Rückzug angekündigt. Anfang November hatten die Sozialdemokraten Andersson bereits zu seiner Nachfolgerin an der Parteispitze gewählt. Es wird damit gerechnet, dass sie die neue rot-grüne Regierung am Freitag präsentieren wird.

Löfven hatte im August bekannt gegeben, sich erst als Partei- und anschließend als Regierungschef zurückzuziehen. Anfang November hatte der 64-Jährige zunächst den Parteivorsitz an Andersson weitergereicht, ehe er vor zwei Wochen auch seinen Rücktritt als Ministerpräsident bei Parlamentspräsident Andreas Norlén einreichte.

Nächste Wahl im kommenden Jahr

Mit seinem Rückzug will Löfven seiner Nachfolgerin die Gelegenheit geben, sich vor der nächsten Parlamentswahl in Schweden im Spätsommer 2022 besser zu positionieren.

Andersson erbt von ihm allerdings zugleich mehrere Probleme: Zum einen ist die Corona-Pandemie, in der Schweden einen Sonderweg mit vergleichsweise lockereren Maßnahmen gewählt hatte, auch im hohen Norden der EU bei Weitem noch nicht durchgestanden. Zum anderen kämpft das skandinavische Land seit Längerem mit einer grassierenden Bandenkriminalität.

Die Mehrheitsverhältnisse im schwedischen Reichstag sind zudem seit dem Erstarken der rechtspopulistischen Schwedendemokraten äußerst brüchig: Rot-Grün hat gemeinsam nur 116 der 349 Parlamentssitze inne, die Opposition hätte Andersson folglich mit deutlicher Mehrheit den Weg versperren können. Die Zentrumspartei und die Linken, die im Sommer auch Löfven bei einer solchen Abstimmung durchgewunken hatten, enthielten sich jedoch. Damit wurde Andersson knapp bestätigt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp und dpa
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