Zwei Monate in Isolation Chinesische Stadt verhängt wohl härteste Quarantäne der Welt
Die chinesische Stadt Shenyang hat im Rahmen von Chinas "Zero Covid"-Strategie eine neue Regel eingeführt. Internationale Reisende müssen sich 56 Tage lang isolieren – auch für Geimpfte gibt es keine Ausnahmen.
Wer aus dem Ausland in die nordchinesische Stadt Shenyang einreisen möchte, muss sich in die vermutlich längste Corona-Quarantäne der Welt begeben. Reisende müssen sich zunächst 28 Tage lang in einem Hotel isolieren, anschließend sind weitere 28 Tage Isolation in ihrem Zuhause oder der Unterkunft nötig. Während dieser Zeit dürfen sie ihre Zimmertür nur öffnen, um Essenslieferungen entgegen zu nehmen.
Die Quarantäne betrifft dabei nicht nur internationale Reisende, auch Personen, die aus anderen Teilen Chinas einreisen, müssen sich isolieren. Für sie ist die Dauer jedoch auf jeweils 14 Tage beschränkt. Anders als in anderen Ländern kann die Isolation nicht durch eine vollständige Impfung vermieden oder verkürzt werden.
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Die neue Regelung gilt seit etwa einem Monat in der Stadt. Eingeführt wurde sie in Folge von Chinas "Zero Covid"-Strategie, die mit strengen Grenzkontrollen einhergeht. In der Nähe der südchinesischen Metropole Guangzhou wurde eigens dafür eine moderne Quarantäne-Einrichtung mit 5.000 Zimmern neu gebaut. Der Komplex, der mit 5G-Technologie und einer auf künstlicher Intelligenz basierenden Infrastruktur ausgestattet ist, wurde innerhalb eines Monats fertig gestellt.
75 Prozent sind vollständig geimpft
In China sind 75 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Das Land meldete am Mittwoch 39 symptomatische und 25 asymptomatische Fälle. Im Rahmen der "Zero Covid"-Strategie versucht die Regierung, neue Infektionsherde im Land mit extrem strikten Maßnahmen schnellstmöglich unter Kontrolle zu bringen. Auch die Booster-Impfungen sollen rasch flächendeckend ausgerollt werden.
Doch Experten sehen die Strategie kritisch. Der chinesische Virologe Guan Yi warnte in einem Interview mit dem Sender Phoenix Satellite TV vor einem ökonomischen Kollaps in Folge der strengen Maßnahmen. Weiter sagte er: "Das Virus ist heutzutage da, so wie die Grippe. Das ist ein Fakt, unabhängig davon, ob die Menschen es mögen oder nicht."