Impfungen für Menschen über 60 Jahre Freigabe erfolgt: Putin kann sich gegen Corona impfen lassen

Bisher durfte der russische Impfstoff "Sputnik V" nur bei Menschen unter 60 Jahren angewendet werden. Jetzt erfolgte die Zulassung auch für Ältere. Damit kann auch der Präsident nun geimpft werden.
In der russischen Hauptstadt Moskau haben die Impfungen von älteren Menschen gegen das Coronavirus begonnen. Personen über 60 Jahre könnten sich von Montag an dafür anmelden, teilte die Stadtverwaltung zu Wochenbeginn mit. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium den russischen Impfstoff "Sputnik V" für diese Altersgruppe zugelassen. Zuvor war noch getestet worden, wie dieses Mittel bei Älteren wirkt und ob es Nebenwirkungen gibt.
Damit kann sich nun der 68 Jahre alte Kremlchef Wladimir Putin gegen Corona impfen lassen. In der vergangenen Woche hatte der Präsident noch gesagt, dass er sich noch nicht impfen lassen könne, weil "Sputnik V" nur für Menschen bis 60 zugelassen sei. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte im Staatsfernsehen, Putin werde sich impfen lassen. Einen Zeitpunkt nannte Peskow nicht. "Er wartet darauf, dass alle Formalitäten erledigt werden."
Über die Hälfte der Russen lehnen die Impfung ab
Peskow meinte zudem, dass sich Putin noch nicht impfen lassen habe, habe keine Auswirkungen auf das Vertrauen in den russischen Impfstoff. Nach einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Lewada lehnen 58 Prozent der Russen eine Corona-Impfung ab. 38 Prozent sind demnach bereit dafür. Die Impfungen laufen bereits seit Anfang des Monats. "Sputnik V" war Mitte August freigegeben worden.
In Russland haben sich seit Beginn der Pandemie im Frühjahr nach offiziellen Zahlen mehr als drei Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Experten gehen aber von einer sechsmal so hohen Zahl aus, weil viele Erkrankungen unentdeckt geblieben oder Menschen nicht zum Arzt gegangen seien. Am Montag meldeten die Behörden 27.700 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Mehr als 55.200 Menschen starben bislang mit dem Virus.
- Nachrichtenagentur dpa