Bei Treffen in Florida Donald Trump hatte Kontakt mit Coronavirus-Infiziertem
Das Coronavirus wird für US-Präsident Donald Trump nun auch persönlich zum Problem. Ein Diplomat, den er am vergangenen Samstag traf, wurde positiv getestet. Über Konsequenzen für Trump ist noch nichts bekannt.
US-Präsident Donald Trump hat am vergangenen Wochenende einen Diplomaten getroffen, der nun positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Das berichten die "Washington Post" und die "New York Times". In Deutschland würde Trump damit als Verdachtsfall gelten.
Bei dem Infizierten handelt es sich um den Kommunikationssekretär von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro, Fábio Wajngarten. Bolsonaro war am vergangenen Samstag mit einer Delegation zu Gast auf Trumps Anwesen Mar-A-Lago in Florida. An diesem Treffen nahm auch Wajngarten teil, wie Fotos auf seinem Instagram-Account zeigen. Auf einem sieht man ihn Schulter an Schulter mit Trump. Auch US-Vize-Präsident Mike Pence ist auf dem Foto.
Ebenfalls zu Gast bei dem Empfang waren Trumps Tochter Ivanka und ihr Ehemann Jared Kushner. Bolsonaro besuchte mit seiner Delegation am folgenden Tag das Hauptquartier des US Southern Command in Florida, das alle militärischen Operationen der USA in Lateinamerika und in der Karibik befehligt. Der brasilianische Präsident kam dort auch mit hochrangigen Militärs zusammen.
Wajngarten soll bei der Rückkehr nach Brasilien Grippesymptome gezeigt haben, woraufhin er dem Test unterzogen wurde. Weil dieser positiv ausfiel, stehen nun Bolsonaro und alle Begleiter auf der Reise in die USA – unter ihnen der Vize-Präsident, verschiedene Minister und Abgeordnete – unter Beobachtung.
Das Weiße Haus, das von den brasilianischen Behörden über den positiven Test informiert wurde, hat bislang nicht erklärt, dass auch der US-Präsident unter besonderer Beobachtung stünde. Trump sei nicht besorgt, hieß es lediglich aus Regierungskreisen, wie US-Medien berichten.
Bolsonaro spielt Pandemie herunter
Bolsonaro hat hingegen eine Reise abgesagt, die am Donnerstag in den nordöstlichen Bundesstaat Rio Grande do Norte geplant war. Der Minister für regionale Entwicklung bestätigte auf Twitter, dass dies vorsorglich aus gesundheitlichen Gründen geschehen sei. Die Regierung dagegen dementierte, dass die Absage des Präsidenten direkt mit dem Zustand von Sekretär Wajngarten zu tun habe.
In den Vereinigten Staaten hatte Bolsonaro noch gesagt, dass die kleine Corona-Krise mehr Fantasie und nicht alles das sei, was die Presse propagiere. Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Covid-19 am Mittwoch zur Pandemie erklärt hatte, sagte er, dass andere Grippe-Erkrankungen schon mehr Menschen getötet hätten. Die Zahl der Infizierten in Brasilien war zuletzt von einem Tag auf den anderen von 34 auf 52 gestiegen.
- Nachrichtenagenturen dpa, Reuters